Freizeit Stübchen
»
Verschiedenes ...
»
Allerlei, Dies & Das
»
TV-Star Roman Knižka wuchs in der DDR auf: „Meine Flucht verfolgt mich in meinen Träumen“
Bild entfernt (keine Rechte) Seine DDR-Flucht ging durch „Wald und Flur“ und dauerte vier Tage: TV-Star Roman Knižka (51) Foto: Ralf Günther „Meine Flucht aus der DDR verfolgt mich noch manchmal in meinen Träumen“, verrät der TV-Star. Und sie „war unglaublich abenteuerlich“. Wie seine Flucht damals ablief? Knižka: „Es war im Sommer 1989, ein paar Monate, bevor die Mauer fiel, was aber damals ja noch keiner wusste. Ich war gerade 19 geworden und in Bautzen groß geworden.“
Knižka hatte sich mit zwei engen Freunden zusammengeschlossen. „Wir haben heimlich einen Plan verfasst, um abzuhauen.“
Und das Trio hatte dabei ein paar Grenzen vor sich. „Zum Glück konnte mein Vater, der tschechoslowakischer Staatsbürger war, uns über die erste Grenze helfen.“ Wie er das schaffte? „Um nicht verdächtig zu wirken, hatten wir uns eine Einladung zu einer Familien-Hochzeit in der Slowakei schicken lassen. Diese Einladung mit Poststempel hat uns natürlich geholfen. Wir hatten sogar Hochzeits-Anzüge und Lackschuhe im Kofferraum. So sind wir durchgekommen“, so Knižka über ihren Trick mit der fingierten Hochzeit.
Durch „Wald und Flur“ ging es weiter nach Ungarn – bis nach Budapest. Dort wollte sich der heutige Wahl-Berliner in der deutschen Botschaft einen bundesdeutschen Pass besorgen. Ohne Problem wurden ihm dort neue Dokumente ausgestellt und so wurde er zum Bundesbürger!
Knižka zu BILD: „Man sagte mir dort, dass ich schon immer Deutscher und nicht ausschließlich DDR-Bürger war! Ich war überwältigt, dass wir laut dem westdeutschen Grundgesetz Deutsche waren, denn die DDR wurde als souveräner Staat seit jeher nicht anerkannt.“
Das einzige Problem: Er hatte keinen ungarischen Einreisestempel! „Deswegen war er eigentlich sinnlos“, so Knižka. So musste das Trio in der Nacht auch über die „härteste Grenze“ von Ungarn nach Österreich fliehen.
Die drei jungen Männer liefen durch Wälder und Niemandsland, krochen durch Maisfelder. „Wir waren so wach vor lauter Angst. Und schließlich mussten wir bei Laternenlicht über Stacheldraht klettern“, so der heutige TV-Star.
Mitten im Niemandsland dann ein Moment, der Knižka noch heute Albträume bereitet: „Plötzlich schrien zwei junge Soldaten mit Maschinenpistolen in der Hand: ,Halt‘ bleibt’s stehen! Wo wollen’s hin?‘ Es war Sommer, aber ich habe gezittert – vor Angst. Dann haben wir erst realisiert, dass wir schon in Österreich waren, es geschafft hatten. Unsere Flucht hatte vier Tage gedauert. Es war irre.“