Wie in ersten Teil schon geschrieben, war ich und Wolfgang oft in der Natur. Es war Ende Sommer und die Felder waren abgeerntet. Da kamen damals viele Hamsterberge zum Vorschein. Da kam Wolfgang auf die Idee, lass uns Hamster graben gehen. Wir holten sofort unser Spaten von unseren Eltern heraus und zogen los. Wir brauchten auch nicht lange laufen da sahen wir schon den ersten Hamsterbau. Wir gingen frisch ans Werk und gruben den Hamster aus. Wolfgang fing den Hamster, weil sein Opa Hamster gerne aß. In der Vorratskammer des Hamsters lagen fast zwanzig Kilo Weizenkörner. Dieses verstauten wir in einen Sack und teilten sie redlich auf. Wir nahmen sie mit nach Hause und so hatten wir Futter für unsere Hühner. Der Opa von Wolfgang zog den Hamster das Fell über die Ohren und hängte diesen zum Trocknen auf. Damals gab es für jedes Fell was man abgeben konnte 0,20 Pfennige. So war das damals in der DDR. (c) Friedrich Buchmann
Ich erinnere mich auch noch an einige Kartoffelkäfer-Plagen und hunderte von Feldhamstern, die Opas Korn fraßen. Letzteren stellte Opa damals auf seinem Acker mit Draht-Fallen nach. Die Hamster wurden dann gehäutet, ausgenommen, gekocht und den Hühnern kleingehackt serviert … An manchen Tagen lief ich mit über den Stoppelacker und da wurden auch schon mal mehr als 50 Hamster am Tag gefangen und etliche Kilo Getreide aus den Hamsterbauen gegraben. Heute sind das diesbezüglich unvorstellbare Größenordnungen! Ich durfte so manches getrocknete Fell, auch das von den Kaninchen, zur Aufbesserung meines eigenen Taschengeldes mitnehmen und bei der Aufkaufstelle Firma Weiss im Klink verkaufen. Hamsterfelle brachten als Sommerfell gerade mal 3 Pfennige und als dichtes Winterfell 50 Pfennige. Lohnenswerter waren Kaninchenfelle, wurden besser bezahlt. Die brachten zwischen 1 und 2 Mark. Zusätzlich gab es für die Kaninchenfelle Bezugsscheine für Körnerfutter. Auch das war ja damals streng kontingentiert. Nicht nur die Hühner, ja auch wir haben zu Familienfeiern Hamster bis zum Abwinken gefuttert. Allerdings nicht so klein gehackt wie für die Hühner! Die waren dann von Oma Lieschen lecker zubereitet. Auch wenn nun die “Grünen” rebellieren: Feldhamster schmecken vorzüglich!