Bei der Hitze braucht niemand apokalyptische Meldungen zur Klimaerwärmung. Oh doch! Ein Kommentar zur Klimakrise in der öffentlichen Debatte.
Das Zitat aus der Überschrift stammt von „Heute-Journal“-Moderator Christian Sievers. Gestern Abend hat er damit „die Hitze“ anmoderiert. Warum sind die Worte so stark? Einerseits weil Wörter wie „kalt“ oder „kühl“ derzeit begrifflich kaum fassbar scheinen und deshalb per se irritieren. Anderseits meint der Satz: Das ist erst der Anfang. Und das tut weh. Faktisch bezieht sich Sievers auf „das große Bild“: Statistische Daten zeigen, dass die aktuelle Hitze keine Ausnahme sein wird. Punkt.
Menschen, die sich mit der Klimakrise befassen, wissen das längst. Menschen, die das nicht tun, bekommen nun auch die Folgen zu spüren – und von den Medien eingeordnet, was Sache ist. Das ist nicht schön, aber die Wahrheit. Besser gesagt: Es wäre schön, wenn es die Wahrheit wäre.
Medien für die Klimakrise
Einer, der die Fakten ausspricht, ist der ZDF-Meteorologe Özden Terli. Beim Wetterbericht im TV weist der Moderator immer wieder mit klaren Worten auf den Klimawandel hin. Wer seinem Twitteraccount folgt, versteht, warum er das tut. In einem aktuellen Thread z. B. erläutert Terli, was geschah, seitdem er bereits Anfang Juli die aktuelle Hitzewelle relativ genau vorhersagte – Relativierung, Verleumdung, Falschdarstellung.
„Nun anstatt sich also damit zu beschäftigen, wie man Menschen schützt, anstatt die Menschen zu warnen und sie für die Gefahren zu sensibilisieren, wurden eifrig Pamphlete veröffentlicht und gleichzeitig ordentlich die Leugner-Fraktion bedient“, schreibt er (Tweet 3 + 4 des Threads).
An dieser Stelle ist es nicht entscheidend, gegen welche Medien und Stimmen sich Terlis Unmut im Detail richtet. (Wer sich ein Bild machen will, kann sich z.B. die Antworten auf diesen Tweet von Terli ansehen.) Wichtig ist, dass die Klimaerwärmung in den öffentlich-rechtlichen Medien starke Stimmen wie Özden Terli und Christian Sievers hat, die diese nicht einfach geschehen lassen wollen. Genauso wichtig zu wissen ist, dass es immer noch genug Akteur:innen gibt, die ein Interesse haben, die Klimakrise zu verleugnen und dies insbesondere auf den Sozialen Medien lautstark tun.
An alle Medien, die noch nicht klar Stellung beziehen: Auch wenn es pathetisch klingt, der Planet braucht euch jetzt!