Dass man sich um die Menschen kümmert, die zur Familie gehören, und sich für die einsetzt, die man liebt, ist klar. Dasselbe für Wildfremde zu tun, ist hingegen gar nicht so selbstverständlich. Dabei kann schon eine kleine Tat für einen anderen Menschen die Welt bedeuten.
„Was ist das Netteste, was ein Fremder jemals für dich getan oder zu dir gesagt hat?“, will deshalb auch die kanadische Autorin Nicole Cliffe auf Twitter wissen. Und die Antworten lassen nicht lange auf sich warten. Diese 12 Menschen teilen mit der Netzgemeinde, wie sie einmal von Fremden gerettet wurden – und es niemals vergessen werden.
1. Schutzengel im Bus
„Als ich 9 Jahre alt war, saß ich auf dem Weg zum Ballettunterricht im Bus. Ein älterer Mann setzte sich viel zu nah an mich heran und begann zu flüstern. Ich erstarrte vor Angst. Da kam eine unbekannte ältere Dame herüber und sagte: ‘Louise (das ist nicht mein Name), wie geht es deiner Mutter?’ Sie blieb bei mir und plauderte weiter mit mir, bis meine Bushaltestelle kam und sie mich hinausbegleitete. Retterin.“
2. Nicht die Hoffnung aufgeben
„Ein Fremder hielt mich davon ab, von einer Brücke zu springen, nachdem ich eine Totgeburt gehabt hatte. Er hörte zu. Er ließ mich weinen. Er sagte zu mir, er verstehe nicht, warum manchen Menschen Schlimmes widerfahre, aber ich solle die Hoffnung nicht aufgeben, dass es besser werde. Er hatte Recht.“
3. Erstmal Zucker
„Ich bin einmal in der U-Bahn ohnmächtig geworden. Eine ältere chinesische Dame, die nicht meine Sprache sprach, wartete mit mir auf die Sanitäter. Sie hielt derweil meine Hand und fütterte mich mit Trauben. Als die Sanitäter endlich eintrafen, tätschelte sie dreimal meine Hand und legte sie auf ihr Herz.“
4. Retter aus den Flammen
„Ich kenne seinen Namen nicht, es war ein Motorradfahrer, der sein Motorrad hat fallen lassen, als er uns Kinder im Fenster des brennenden Hauses sah. Er hat sein Handgelenk gebrochen und seine Hände aufgeschnitten, als er das Fenster zertrümmerte, um mich, damals 7 Jahre alt, und meinen Bruder aus den Flammen zu retten.“
5. Ein Nachmittag im Schwimmbad
„Ich war 8 Jahre alt und im Schwimmbad. Ein paar Jungs machten sich über mich lustig und nannten mich fett. Ich weinte und wollte wegrennen, da kam mir diese wunderschöne Studentin zu Hilfe und ließ die Jungen herauswerfen. Sie lud mich ein, bei ihr und ihren Freundinnen zu sitzen. Sie waren alle so nett und geduldig mit mir, teilten ihre Magazine mit mir, malten mir die Nägel an und sagten mir, dass mein Badeanzug hübsch sei.“
6. Endlich Gummibärchen
„Ich war einmal im Supermarkt mit meinem 3-Jährigen, der unbedingt Gummibärchen haben wollte. Ich erklärte ihm, dass wir uns das nicht leisten können, weil Papa gerade seinen Job verloren hat. Da trat ein Mann zu mir, sagte: ‘Sie haben da etwas verloren’ – und drückte mir einen 50-Dollar-Schein in die Hand.“
Legende. Ich habe bei Kriegsbeginn als 6Jähriger in Holland einen deutschen Soldaten gesehen der etwas gesucht hat. Ich habe ihn auf deutsch angesprochen und versucht ihm zu helfen. Der hat mir spontan eine Dose Schokakola geschenkt, weil er so überrascht war, dass jemand auch noch auf deutsch ihn fragte. Habe ich nie vergessen. Als ich später in Russland mal war, habe ich den Kindern kleine Werbegschenke, welche extra bei mir hatte, gegeben. Die waren damals für einen Kugelschreiber oder solch kleine Taschenrechner sowas von Dankbar. Ich glaube die haben das auch nicht vergessen. Habe das immer wieder gemacht, gerade im Ostblock. Mir hat die Freude in den Kinderaugen immer gut getan.
Als wir 1966 einen sowjetischen Panzerfahrer tagelang betreuten und durchfütterten, ging es Boris auch so, dass er meinte, wir seien seine Retter. Tagelang ließen seine Vorgesetzten den kleinen Rekruten hungernd und durstend als einzige Wache am desolaten Panzer zurück. Ohne jede medizinische Versorgung, trotz stark blutender Kopfwunde. Das war nah der Diemitzer Schleuse, zwischen Rheinsberg und Mirow. 50 Jahre Briefverkehr folgten.... Immer wieder kam seine Dankbarkeit. 1973 dann revanchierte er sich und schickte zu unserer Hochzeit eine tolle Intarsienarbeit. Ein in Tracht gehülltes russisches Liebespaar.
In Moskau 1970 handelte ich ähnlich wie @Blocker und verschenkte extra mitgeführte Kaugummis und Kleinigkeiten an sussische Kinder im Moskauer Ortsteil Ostankino. Die umlagerten stets den Hoteleingang...
Taschenrechner wurden erst später erfunden. Die ersten im Scheckkartenformat habe ich in den Masuren in Deutsch Eylau (heute Ilawa) verteilt. Verwandte Kinder meiner Schwiegermutter bekamen insgesamt 3 Zelte , Luftmatratzen und massenhaft Mitbringsel. Die reden da heute noch von... Sie lebten in bitterer Armut in Neudorf (Nowa Wies) bei Drobin.
Sicher wurde direkt keiner gerettet, aber Glücksgefühle haben wir doch so einige bei Fremden erzeugt.