Corned Beef und Vollmilch-Pulver: Das CARE-Paket gilt als Sinnbild der Nachkriegsjahre. Am 15. Juli 1946 kommen die ersten Hilfspakete in Deutschland an - Bremerhaven wird zum Drehkreuz für die Verteilung.
Deutschland im Mai 1945: Die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten hat Europa in Trümmern hinterlassen. Nach ihrem Ende der Kampfhandlungen haben auch in Deutschland viele Menschen ihr Zuhause verloren oder fliehen aus den ehemaligen Ostgebieten gen Westen. Bereits während des Zweiten Weltkrieges verschlägt es viele Flüchtlinge etwa nach Schleswig-Holstein, wo bis 1946 rund eine Million Menschen mehr als vor Kriegsbeginn leben. Viele ohne Hab und Gut. Die Lebensmittelrationen reichen oft nicht für alle. Im zweiten Winter nach dem Krieg, dem sogenannten Hungerwinter, herrschen in weiten Teilen des Nordens Hunger, Armut und Ungewissheit.
CARE-Pakete: Hilfe für den ehemalige Feind
Bild entfernt (keine Rechte) Hunger prägt die Nachkriegszeit in Deutschland. Auf die wenigen Lebensmittel, die es gibt, müssen die Menschen - wie hier in Hamburg im März 1946 - oft lange warten.
Die Bilder des zerbombten alten Kontinents und der leidenden Europäer erreichen auch die USA. Im November 1945 schließen sich 22 amerikanische Wohlfahrtsverbände, darunter kirchliche Organisationen wie die Heilsarmee und Gewerkschaften, zur "Cooperative for American Remittances to Europe", kurz CARE, zusammen, um die Notleidenden und Armen mit Nahrung, Kleidung und Kohle zum Heizen zu unterstützen. Hilfslieferungen in das besetzte Deutschland sind zu Beginn nicht gestattet, zu stark wirkt noch die bedingungslose Unterstützung Hitlers vieler Deutscher nach.
Doch auch in den Vereinigten Staaten leben viele deutschstämmige Amerikaner, die angesichts hungernder Zivilisten in ihrer ehemaligen Heimat auf eine Aufhebung der Liefersperre drängen. Im Februar 1946 genehmigt Präsident Harry S. Truman schließlich die privaten Hilfen für Deutschland. Wenige Monate später erreicht das erste Schiff mit CARE-Paketen Deutschland.