Wenn dein Augenlid plötzlich geschwollen ist und sich dahinter ein kleines Eiterknötchen gebildet hat, handelt es sich vermutlich um ein sogenanntes Gerstenkorn. Auch wenn die Entzündung meist harmlos ist, ist sie sehr schmerzhaft und lästig. Um die Beschwerden zu lindern und dich vor einer erneuten Infektion mit den Erregern zu schützen, solltest du ein paar Dinge beachten
Was ist ein Gerstenkorn?
Bei einem Gerstenkorn handelt es sich um eine eitrige Entzündung des Augenlides. Das Lid ist gerötet, stark geschwollen und äußerst druckempfindlich. Viele empfinden im Auge auch ein unangenehmes Fremdkörpergefühl.
Ausgelöst wird das Gerstenkorn in der Regel durch eine Infektion mit Staphylokokken, also Bakterien. Sie gelangen z.B. durch ungewaschene Hände ins Auge, wo sie dann die Talg- und die Schweißdrüsen des Augenlides entzünden und es zur Eiterbildung kommt. Weil die Entzündung am Lid wie ein gelber Knoten aussieht, wird sie auch Gerstenkorn genannt.
Gerstenkörner treten häufig auch in Verbindung mit Akne und unreiner Haut auf oder werden durch mangelnde Hygiene beim Nutzen von Kontaktlinsen oder beim Schminken hervorgerufen.
Achtung: Gerstenkörner können leicht mit Hagelkörnern verwechselt werden. Allerdings ist ein Hagelkorn deutlich größer und lässt sich verschieben. Zudem ist es nicht infektiös und verursacht auch keine Schmerzen.
Bild entfernt (keine Rechte)
Gerstenkorn ausdrücken
Auch wenn es verlockend ist, sollte ein Gerstenkorn auf keinen Fall ausgedrückt werden! Dadurch können neue Bakterien in den Entzündungsherd gelangen und alles verschlimmern. Außerdem kann es durch das Ausdrücken zu einer Schmierinfektion kommen, die auch das andere Auge in Mitleidenschaft zieht.
Sind Gerstenkörner ansteckend?
Die Bakterien, durch die die Gerstenkörner entstehen, sind sehr ansteckend. Deshalb sind Hygiene und sorgfältiges Händewaschen besonders wichtig. Sonst kann sich die Entzündung auch auf das andere Augenlid ausbreiten. Auch beim Einsetzen von Kontaktlinsen sollte auf Hygiene geachtet werden. Die Ansteckungsgefahr für andere Personen ist allerdings gering.
Gerstenkorn am Auge – was tun?
Auch wenn es unschön aussieht und weh tut, sollte man bei einem Gerstenkorn Geduld haben und abwarten. Normalerweise heilt die Entzündung von allein wieder ab, sodass keine ärztliche Hilfe nötig ist.
Wer unter einem Gerstenkorn leidet, sollte auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten, um die Bakterien nicht zu verteilen. Zudem müssten die Linsen äußerst gründlich gereinigt werden, wenn sie nach dem Abheilen des Gerstenkorns weiterhin getragen werden sollen.
Desinfizierende Augentropfen und Salben mit dem Wirkstoff Bibrocathol können helfen, die Entzündung in den Griff zu bekommen. Diese Medikamente kann man rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Weil die Salben den Blick etwas trüben, sollte man sie am besten vor dem Schlafengehen anwenden.
Als Ergänzung: Niemals mit einer Pinzette versuchen, das Gerstenkorn auszuquetschen. Ich habe ein zerquetschtes unteres Augenlied nun seit meinem 13. Lebensjahr.