st es heuchlerisch, mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen, wenn man gleichzeitig für den Klimaschutz kämpft? An Anspruch und Wirklichkeit scheitern viele Menschen, wenn es um den Klimaschutz geht. Warum ist das so? Und welche Pflicht haben wir tatsächlich?
Die Empörung war groß. Zwei „Klimakleber“, die in den Urlaub nach Asien fliegen? „Doppelmoral“ und „Scheinheiligkeit“ waren noch die nettesten Worte, die zahlreiche Kommentarschreiber dafür finden konnten. „Uns allen wollen sie Auto und Urlaubsflug verbieten – und düsen doch selbst im Kerosin-Bomber zum Insel-Urlaub um die Welt“, ereiferte sich die „Bild“-Zeitung, die den „Skandal“ aufgedeckt hatte. Zu Hohn und Spott gesellte sich die unverhohlene Schadenfreude darüber, dass die, die es scheinbar immer besser wissen, es ganz offensichtlich selbst nicht besser machen würden.
Doch damit sind die zwei Aktivisten nicht alleine. Ein großer Teil der Deutschen glaubt, dass die Erderwärmung eine große Bedrohung ist. Zahlreiche Menschen haben Angst vor den Folgen der Klimakrise. Gleichzeitig planen die Deutschen in diesem Jahr rund 65 Millionen Urlaubsreisen. Gleichzeitig bleibt das Auto weiter das beliebteste Verkehrsmittel. Dafür mag es im Einzelfall gute Gründe geben. Doch auf dem Papier sind wir alle erst mal Klimaheuchler. Besserwisser, keine Bessermacher.