Günstig Gärtnern will gelernt sein, denn gute Ideen müssen nicht immer teuer sein. Das gilt auch für den sogenannten Schlüssellochgarten, auch Keyhole-Beet genannt. Diese Art des Gemüseanbaus wurde vor rund 20 Jahren von Hilfsorganisationen in Afrika eingeführt und wird heute häufig anstelle der klassischen Hochbeete in heimischen Gärten genutzt.
Ein Schlüssellochgarten bietet viele Vorteile gegenüber dem klassischen Hochbeet, denn er nutzt knappe Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe optimal und spart Kosten. Dabei ist er überaus ertragreich und nachhaltig. Kein Wunder also, dass diese Anbauweise immer beliebter wird.
Der Ursprung des Keyhole-Beets
In Ländern, die von Armut und Wassermangel geprägt sind, ist die Versorgung der Familie mit ausreichend Nahrungsmitteln eine große Herausforderung. Viele Menschen müssen mit nur einer Mahlzeit am Tag zurechtkommen. Hilfsorganisationen verfolgten mit der Einführung des Schlüssellochgartens das Ziel, den Menschen in solchen Gebieten ein produktives und wassersparendes Anbausystem für Gemüse zu bieten. Ein preiswertes und einfaches System, dass es ihnen ermöglicht, drei Mahlzeiten pro Tag für ihre Familien anbauen zu können.
Das Keyhole-Beet ist dafür perfekt, denn in ihm bilden verrottende und neu wachsende Pflanzen einen fruchtbaren Kreislauf. Ein Kompost-Behälter in der Mitte des Beets versorgt die Pflanzen ständig mit Nährstoffen und für den Bau sind keine teuren Materialien oder Werkzeuge erforderlich. Zudem benötigt man keinen zusätzlichen Dünger und kann Brauchwasser aus dem Haushalt zum Gießen verwenden.
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Aufbau des Schlüssellochgartens
Seinen Namen erhielt der Schlüssellochgarten aufgrund seiner Form: Denn von oben betrachtet erinnert das Beet an ein Schlüsselloch vergangener Zeiten. Das auffälligste Merkmal ist der meist dreieckige Einschnitt, die einen Zugang zur Mitte des runden Beets sicherstellt, in der sich eine Kompostsäule befindet.
Das Keyhole-Beet sollte einen Durchmesser von maximal 3 m haben und ungefähr 80–130 cm hoch sein. Die Außenmauer sollte idealerweise aus robusten Materialien wie Ziegel-, Beton- oder Natursteinen bestehen. Holz ist weniger gut geeignet, da es nicht so beständig ist. Aber auch andere Materialien wie leere Weinflaschen, Hohlblocksteine oder Metall eignen sich.
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So wird das Keyhole-Beet aufgebaut
Für die perfekten Bedingungen kommt es vor allem auf die richtige Befüllung an, die aus insgesamt 5 unterschiedlichen Schichten besteht:
Um das Keyhole-Beet vor Wühlmäusen zu schützen, empfiehlt es sich, Kaninchendraht als erste Schicht auszulegen.
Danach folgt eine Drainageschicht aus groben Ästen oder Schutt.
Auf diese Schicht folgen feine Materialien wie Häckselgut, das die Drainageschicht nach oben hin abschließt.
Als Nächstes werden optional Grasschnitt oder Grünabfälle als weitere Schicht hinzugefügt.
Die letzte Schicht bildet eine Mischung aus Erde und reifem Kompost.
Die Kompostsäule wird aus Draht oder Brettern hergestellt. Wichtig ist, dass er nach außen durchlässig bleibt. Als unterste Schicht des Kompostsäule werden Steine verwendet, auf die eine Holzschicht folgt. Zum Schluss gibt man Küchen- und Gartenabfälle hinzu, die kontinuierlich nachgefüllt werden. Es sollten aber weder Fleisch noch Knochen, tierische Fette oder Exkremente auf dem Kompost landen, weil sie langsamer verrotten, unerwünschte Tiere anlocken oder Krankheiten übertragen können.