Hannover. Pläne für einen sogenannten Führerschein-TÜV für ältere Kraftfahrer stoßen in Niedersachsen auf Widerstand. Die EU-Kommission will die Fahrtauglichkeit von Senioren ab 70 Jahren regelmäßig überprüfen lassen. Dafür erntet sie aus mehreren Ministerien Widerspruch. Sozialminister Andreas Philippi sieht in dem Vorschlag einen Fall von Altersdiskriminierung. „Das Vermögen zur Teilnahme am Straßenverkehr macht sich doch nicht allein am Alter fest“, sagte der SPD-Politiker dieser Redaktion.
Wiebke Osigus (SPD), in der Landesregierung für die regionale Entwicklung und für Europaangelegenheiten zuständig, sieht die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen in Gefahr. „Gerade im ländlichen Raum ist das eigene Auto vielfach die Voraussetzung für einen selbstbestimmten Alltag. Das Alter eines Menschen ist dabei nur ein Faktor von vielen, der Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit haben kann“, erklärte Osigus. Auch Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) sieht die Pläne kritisch.