Viele Hobbygärtner:innen schneiden ihre verblühten Stauden im Spätsommer und Herbst zurück. Das aber nimmt der Tierwelt wertvolle Nahrung und ein Winterquartier.
Insekten haben auch im Herbst noch Hunger, und manche sind auch auf Quartiersuche. Daher brauchen sie im Garten spätblühende Stauden. Die sollten nicht mal dann abgeschnitten werden, wenn sie verwelken.
Die späten Stauden stammen häufig aus Nordamerika, etwa Purpur-Sonnenhut, Astern, Staudensonnenblumen und Vernonie, erklärt Kordula Becker, Mitglied im Bund deutscher Staudengärtner. Die meisten dieser Spätzünder sind Sonnenanbeter, einige aber auch gut im Halbschatten zu halten. „Oktober-Silberkerzen gedeihen dort sehr gut und sie bieten nicht nur Insekten Futter: Sie blühen weiß und das sieht in eher schattigen Gartenzonen immer gut aus“, so Kordula Becker.
Winterquartier für die Insekten
Nach ihrer Blüte schneidet Kordula Becker die Stauden nicht direkt ab. „Die meisten bilden sehr schöne Samenstände und sehen dann auch nach dem Frost noch richtig gut aus.“ So kommen etwa Vernonie und Hohe Fetthenne gut zur Geltung, wenn ihre Stängel und Samenstände von Raureif überzuckert sind.
Und selbst dann sind die Stauden noch wichtig für die Natur: Sie bieten einigen Insekten einen Unterschlupf für die Winterzeit. Zum Beispiel verziehen sich Florfliegen und Marienkäfer in hohle Stängel.