Mit dem Ende des Berufslebens und dem gleichzeitigen Einstieg in die Rente ändert sich für die meisten Menschen vieles. Die Zeit des Seniorenalters stellt einen im Alltag vor einige Herausforderungen, bietet jedoch gleichzeitig neue Freiheiten. Die wegfallende Arbeit etwa erzeugt oftmals eine Leere. Wer es weiß, diese Leere entsprechend zu füllen und die Zeit und neue Freiheit sinnvoll zu nutzen, kann jedoch auch im hohen Alter ein erfülltes Leben führen. Was ist im Seniorenalter anders als in vorherigen Lebensabschnitten?
Der Austritt aus dem Berufsleben
Vom Seniorenalter spricht man in der Regel frühestens mit dem regulären Austritt aus dem Berufsleben und dem Einstieg in die Rente. Das Eintrittsalter für die abschlagsfreie Rente wird in Deutschland derzeit stufenweise auf das 67. Lebensjahr angehoben. Ab dem Geburtsjahrgang 1964 liegt die Regelaltersgrenze bei 67 Jahren. 2020 lag das durchschnittliche Renteneintrittsalter sowohl bei Frauen als auch bei Männern bei knapp 64 Jahren.
In diesem Alter verabschieden sich die meisten Menschen aus ihrem Beruf, dem sie mitunter mehrere Jahrzehnte lang nachgegangen sind. Mit Mitte 60 ist natürlich vieles anders als in jungen Jahren. Die größte Veränderung stellt der erwähnte Ausstieg aus dem Beruf dar. Ein Beruf ist für die meisten Menschen mehr als Arbeiten und Geldverdienen. Nicht ohne Grund kommt das Wort ehemals von „Berufung“, womit die innere Bestimmung, die Ausrichtung des Lebens auf eine bestimmte Tätigkeit gemeint ist.
Einen beachtlichen Teil unserer Lebenszeit verbringen die meisten von uns in einem solchen Beruf. Mit ihm verbinden viele Menschen auch Dinge wie Identität, Zugehörigkeit oder Anerkennung. Eine geregelte Arbeit sichert nicht nur das Überleben, sie trägt mitunter zudem zur Qualität des Lebens bei. So kann sie das Bedürfnis nach Orientierung und zeitlicher Struktur stillen. Hinzu kommen soziale Kontakte und der Austausch mit anderen.
Fällt die Arbeit weg, verschwinden plötzlich all die ihr zugehörigen Dinge. Das realisieren viele Menschen erst im Ruhestand. Dieser wiederum stellt mit steigender Lebenserwartung heute einen längeren Zeitraum dar als noch vor einigen Jahrzehnten. Deutlich über zehn Jahre erleben die meisten Deutschen noch im Ruhestand. Diese zehn Jahre gilt es zu gestalten, um keine Leere und Verlorenheit zu verspüren.
Ich bin jetzt über 30 Jahre schon Rentner, und mir war keine Stunde langweilig. Habe ja gewußt, dass es eines Tages auf mich zukommt und war vorbereitet. Aber ich hatte Freunde, die ab dem Tag nichts mehr tun wollten, und das geht in die Hose.
Hallo Dirk, Du warst also etwa 59 als es in Rente ging? Ich war im 55. Lebensjahr. Und mir geht es ebenso. Langweilig wird es mir/uns nie. Irgendwas geht immer! Und als das Laufen (Herz) bei meiner Frau schlechter wurde, hat sie kontinuierlich trainiert. Haben uns ein Bellikon-Prampolin zugelegt, was gut abfedert und wo man etliche Bewegungsübungen machen kann. Dann Waldläufe, Fahrräder, Pedelecs... Und das Wichtigste ist, immer und überall dran zu bleiben. Nein, langweilig war es nicht eine Minute bis jetzt, auch Dank zahlreicher Hobbys. Freunde aber, auch in der Nachbarschaft sind ab 1. Rententag gealtert. Schlagartig! Die tun nichts, die wollen nicht, lustlos eben. Da ist Gevatter Tod schon mit mindestens einem Bein in der Tür. Für uns ist solche Haltung unbegreiflich. Es ist doch schlimm genug, wenn Menschen wegen ihrer Einschränkung nicht können, wie sie wollen... Aber sich aufgeben, das wird uns auch nie passieren.