Zum Lebensretter wurde Wolfspitz Bella an einem Sonntagmorgen um halb fünf. Seine Hündin, die ansonsten lieb und friedlich sei, - habe ihn plötzlich angefallen, als er schlafend mit seiner Frau im Bett lag, erzählt der Besitzer Felix Müller. "Sie hat mich am Arm und am Bauch gekratzt, bis es weh tat." Zuerst habe er genervt reagiert. Doch dann hat der Diabetiker seinen Blutzuckerwert gemessen. Das Ergebnis: Der 42-Jährige stand kurz vor der Unterzuckerung, eine Diabetes bedingte Ohnmacht drohte. Weil Bella das gerochen hat, konnte Müller rechtzeitig Traubenzucker essen. "Hätte ich einfach weitergeschlafen, hätte ich nichts gemerkt. Bella hat mir vermutlich das Leben gerettet."
Bella erkennt Diabetes-Gefahr am Geruch
Bella ist ein Diabetiker-Warnhund. So nennen Fachleute Hunde, die riechen können, wenn ein Diabetiker vom Typ 1 über- oder unterzuckert ist. Dass dies tatsächlich funktioniert, zeigt eine Studie der Queen's Universität in Belfast aus dem vergangenen Jahr. Von 212 untersuchten Hunden reagierten zwei Drittel bei einer Unterzuckerung ihrer Besitzer: Sie sprangen an ihnen hoch, stupsten mit der Nase oder leckten Gesicht und Hände. Müller ist seit seinem zwölften Lebensjahr Typ-1-Diabetiker, sein Körper produziert nicht mehr das lebenswichtige Hormon Insulin. Der 42-Jährige muss deswegen sein Leben lang Insulin spritzen und mehrmals am Tag seinen Blutzuckerspiegel messen. Macht er dabei einen Fehler oder erkennt die Diabetes-Symptome nicht rechtzeitig, kann er bewusstlos werden, schlimmstenfalls ins Koma gleiten. "Die Angst, dass etwas passieren könnte, ist unterbewusst ständig da", sagt er.