Liebe Freunde, ich möchte Euch heute eine Fabel von Äsop erzählen, welche ich von einem ganz lieben Menschen bekommen habe. Werner Forneberg aus Bremen, schreibt jeden Tag großartige Beiträge und ich habe die große Ehre, diese auch in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen. Danke Werner: SCHÖN DASS ES DICH GIBT !!!
"NACHGEBEN"
Ein Schilfrohr und ein Ölbaum stritten sich über Stärke, Festigkeit und Ruhe. Der Ölbaum spottete über das Schilfrohr, wie schwach es sei und wie es leicht von allen Winden hin und her bewegt werde. Das Schilfrohr schwieg.
Plötzlich kam ein heftiger Sturm auf. Das hin und her geschüttelte Schilfrohr gab den Windstößen nach und blieb unbeschädigt. Der Ölbaum dagegen, welcher sich den Winden entgegenstemmte, wurde gebrochen und fiel um."
Ihr Lieben, wir können aus dieser Fabel lernen, dass es nicht gut ist, stur und unnachgiebig seine Ziele und Träume zu verfolgen, sondern dass es manchmal auch geboten sein kann, nachzugeben, wenn die Widerstände zu stark sind. Ein Schilfrohr zu sein, zeugt also nicht von Schwäche. Ein Schilfrohr wird zwar vom Wind hin und her bewegt, aber es bleibt dennoch fest an seinem Platz. Das sollten wir auch tun: Wir sollten fest bleiben in unseren Grundsätzen, aber nachgiebig, wenn es die Umstände erfordern.
Ich wünsche Euch heute einen ganz geruhsames Wochenende, ganz viel Freude und viel Entspannung.
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert ... Karl Marx ist tot, Einstein ist tot, und mir ist auch schon ganz schlecht ... *** Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben,aber dem Tag mehr Leben... ***
dazu fällt mir der "Kaukasische Kreidekreis" von Bertolt Brecht ein
Nach einem Staatsstreich gegen den Großfürsten wird der reiche Gouverneur Abaschwili hingerichtet. Seine Frau kann den Wirren der Revolution entkommen, lässt aber ihren Sohn Michel einfach zurück (denn Kleider sind ihr wichtiger). Die einfache Magd Grusche nimmt sich nach einigem Zögern des Kindes an und flieht mit ihm in die Berge. Die Schergen des Fürsten Kazbeki (die Panzerreiter) sind Grusche auf den Fersen.
Im Gebirge gelangt sie schließlich zu ihrem Bruder, der inzwischen mit einer sehr frommen Frau verheiratet ist. Obwohl Grusche mit dem Soldaten Simon verlobt ist, heiratet sie einen angeblich sterbenskranken Bauern, Jussup, um ihr Ziehkind durch ein Papier mit Stempel angesichts des wachsenden Misstrauens ihrer Schwägerin zu legitimieren. Nachdem die Nachricht über das Ende des Krieges eintrifft, erweist sich der Sterbenskranke plötzlich als kerngesund. Nach dem Bürgerkrieg kehrt auch die Gouverneursfrau zurück und erhebt Anspruch auf das von ihr geborene Kind, welches ihr ein reiches Erbe sichert.
Der Fall wird dem einfachen, aber schlauen Dorfschreiber Azdak vorgetragen, der kein Rechtsgelehrter, sondern ein verschmitzter Lebenspraktiker ist. Er gelangte im Krieg zu Amt und Würden und gilt beim Volk als Armeleuterichter. In dem zu verhandelnden Fall ordnet er an, den Beweis der Mutterschaft durch ein Experiment zu erbringen. Dazu lässt er das Kind in einen Kreidekreis stellen und ordnet an, beide Frauen sollten gleichzeitig versuchen, das Kind zu sich aus dem Kreis herauszuziehen (denn es heiße "die wahre Mutter wird die Kraft haben, ihr Kind aus dem Kreis zu reißen").
Herrisch reißt die Gouverneursfrau ihr Kind an sich, welches Grusche voll Mitleid loslässt. Hierdurch erweist sie sich als die „wahrhaft Mütterliche“, die ihr Kind liebt und es lieber los lässt, als ihm weh zu tun. Schließlich erhält nicht die leibliche Kindesmutter das verbriefte Recht auf das Kind zugesprochen, sondern die Magd Grusche, die aus Liebe zu dem Kind nachgegeben und es losgelassen hat