Heute möchte ich euch wieder eine kleine Geschichte erzählen eines unbekannten Autors, die ich von Werner Forneberg bekommen habe. Danke lieber Werner für die schönen Geschichten jeden Tag.
"DER JUNGE, DER NICHT AUFGAB"
Michael war ein Junge, der im Alter von 10 Jahren beschloss, Judo zu lernen – obwohl er bei einem Verkehrsunfall seinen linken Arm verloren hatte.
Der Junge nahm Judo-Unterricht bei einem bekannten Judo-Meister. Er lernte sehr schnell, verstand aber nicht, warum ihm der Meister nach 3 Monaten nur einen einzigen Griff beigebracht hatte.
"Meister", sagte er, "sollte ich nicht mehr Griffe lernen?" Der Meister antwortete: "Das ist der einzige Griff, den du kennen musst". Der Junge verstand den Meister nicht, aber er trainierte diesen einen Griff immer weiter.
Monate später nahm der Junge das erste Mal an einem Turnier teil. Zu seinem Erstaunen gewann er die ersten beiden Kämpfe ohne große Mühe.
Beim dritten Kampf hatte er etwas mehr Mühe, aber schließlich gewann er auch diesen mit seinem einzigen Griff, den er kannte. Er hatte es bis in die Endrunde geschafft.
Hier traf er auf einen Gegner, der sehr viel größer, stärker und erfahrener war als er. Zunächst schien es, als habe er keine Chance. Der Schiedsrichter hatte sogar Angst, dass sich der Junge verletzen könnte und wollte den Kampf absagen. Der Meister aber beharrte darauf, dass der Junge weiterkämpfen sollte.
Kurz nach Wiederaufnahme des Kampfes machte der Gegner einen Fehler, den der Junge nutzte, um seinen Griff anzubringen. Der Junge gewann das Turnier.
Auf dem Nachhauseweg gingen der Meister und der Junge nochmals alle Kämpfe in Gedanken durch und analysierten sie.
Der Junge nahm all seinen Mut zusammen und fragte den Meister: "Meister, wie konnte ich das Turnier nur mit einem einzigen Griff gewinnen?"
"Aus 2 Gründen" antwortete der Meister: "Erstens beherrscht du einen der schwierigsten Würfe des Judos meisterhaft. Und zweitens besteht die einzige Verteidigung gegen diesen Griff darin, dass dein Gegner deinen linken Arm fassen kann".
Die größte Schwäche des Jungen war zugleich auch seine größte Stärke."
Diese kleine Geschichte zeigt uns, wie wir mit den Schwächen anderer umgehen sollten: Wir können andere wegen ihrer Schwächen bedauern, ja sie sogar darin bestätigen, dass sie dies oder jenes aus diesem oder jenem Grunde nicht können und dass sie deshalb bedauernswerte Geschöpfe sind. Das aber wird dazu führen, dass sich ihre Schwächen nur noch verstärken, was ja nicht unser Ziel sein kann.
Es ist viel besser, aus ihren Schwächen Stärken zu machen, sie zu ermutigen, sich etwas zuzutrauen, ihnen dabei zu helfen, den eigenen Weg zu gehen.
Indem wir das tun, sorgen wir mit dafür, dass unsere Mitmenschen zu starken selbstständigen Persönlichkeiten heranreifen.
Ich wünsche Euch heute einen wundervollen Tag, viel Freude und ganz viel Fröhlichkeit