Jedes Jahr erleiden etwa 200.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Viele Patienten sterben daran oder überleben nur mit schweren Behinderungen. Und es werden immer mehr: Bis 2050 wird ein Anstieg der Schlaganfälle um 64 Prozent erwartet. Die Anzahl der Krankenhäuser nimmt dagegen immer weiter ab. Das führt schon heute zu großen Problemen in der Notversorgung, besonders in ländlichen Gegenden. Bessere Heilungschancen für Patienten in speziellen "Stroke Units"
Lange Transportwege, schlecht ausgestattete Krankenhäuser - das kann vielen Schlaganfall-Patienten zum Verhängnis werden. Denn bei der optimalen Behandlung kommt es vor allem auf die Zeit an: Je schneller der Schlaganfall behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Das funktioniert besonders gut auf einer so genannten Stroke Unit. Auf diesen Spezialstationen arbeiten Fachärzte unterschiedlicher Disziplinen zusammen, um alle notwendigen technischen Möglichkeiten der Diagnose und Überwachung zu bündeln. Innerhalb der ersten drei Stunden nach einem Schlaganfall haben die Ärzte in der Stroke Unit oft die Möglichkeit, das Gerinnsel im Gehirn aufzulösen und damit mögliche Folgeschäden gering zu halten.
Doch nicht jeder Schlaganfallpatient erreicht rechtzeitig eine Stroke Unit. Professor Christoph Greiner vom Marienhospital Osnabrück sagt: "Je weiter ländlich man kommt, desto schwieriger wird es. Das heißt, die Patienten kommen dann entweder nicht in die Stroke Unit oder der Weg ist sehr weit. Dann kann man unter Umständen dieses Zeitfenster, in dem man die Möglichkeit hat diesen Infarkt rückgängig zu machen, nicht einhalten."
Politik ohne Lösungsvorschläge
Die Bundesregierung hat das Problem zwar erkannt und bestätigt uns: "Eine besonders intensive Therapie und Betreuung von Schlaganfallpatienten kann in so genannten Stroke Units geleistet werden." Wie diese Betreuung aber gewährleistet werden soll, damit beschäftige sie sich nicht, denn schließlich seien für die flächendeckende Versorgung mit Krankenhäusern die Bundesländer zuständig.
Doch längst nicht alle Länder haben die Versorgung mit Stroke Units eingeplant. "Der Krankenhausplan weist keine Stroke Units aus, das heißt, sie sind nicht Gegenstand der niedersächsischen Krankenhausplanung", schreibt zum Beispiel das Gesundheitsministerium Niedersachsen auf Anfrage von Plusminus.
Mehr Schlaganfallpatienten - weniger Krankenhäuser
Obwohl die Anzahl der Schlaganfallpatienten laut des Instituts für Gesundheits-System-Forschung in Kiel immer weiter ansteigen wird, nimmt die Zahl der Krankenhäuser stetig ab: Etwa um 10 Prozent allein in den vergangenen zehn Jahren. Weitere Krankenhäuser werden folgen. Und die Kliniken, die übrig bleiben, scheuen häufig die Investitionen für teure Stroke Units. "Das bedeutet, dass die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist. Wenn die Einrichtungen nicht mehr da sind, wenn die Krankenhäuser nicht da sind und die Ärzte nicht da sind, die die Versorgung durchführen können, leidet die Versorgung Not", so Professor Fritz Beske vom Institut für Gesundheits-System-Forschung.
Und wo die Versorgung nicht ausreicht, leiden die Patienten: Hilflos einem Gesundheitssystem ausgeliefert, das sich die Frage stellen muss, ob es eine gleich gute Behandlung für alle will.
In Ravensburg gibt es so eine"Stroke Units" Abteilung ich war da sehr gut aufgehoben auch was die Betreuung vom Pflegepersonal anging - einfach super 6 Tage war ich auf dieser Station bis ich dann auf eine " normale" Station verlegt wurde.