Seit 1990 ist die Krankenhaus-Verweildauer bei den großen Diagnosegruppen - Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen und Muskel- und Skeletterkrankungen - rückläufig, bei psychischen Erkrankungen jedoch um 53 Prozent gestiegen. Längst haben sie Kreislauferkrankungen als häufigste Diagnosegruppe abgelöst, vier der fünf häufigsten Krankenhaus-Therapien (nach Behandlungstagen) gehören zur Gruppe der psychischen Erkrankungen. Das geht aus dem Krankenhaus-Report 2010 der Barmer GEK hervor, der kürzlich veröffentlicht wurde. Inzwischen entfielen rund 17 Prozent aller Behandlungstage in Akut-Krankenhäusern auf psychische Erkrankungen. 1990 habe der Anteil erst acht Prozent betragen, so der Krankenhaus-Report. Die Autoren des Reports führen den Anstieg bei psychischen Erkrankungen unter anderem auf die unsicheren wirtschaftliche Verhältnisse vieler Menschen und auf zunehmende familiäre Probleme zurück.