Am Fuß hat fast jeder schon mal eine Warze gehabt. Doch den Gang zum Arzt sparen sich inzwischen viele Betroffene. Schließlich sind auf dem Markt viele Mittel zum eigenständigen Vereisen oder Wegätzen der störenden, teils auch schmerzhaften Übeltäter. Doch kann eine solche Eigentherapie tatsächlich zum Erfolg führen?
Mittel aus der Apotheke helfen nur bei kleinen Warzen
Warzen sind Geschwülste der oberen Hautschicht und weit verbreitet. Es gibt viele verschiedene Arten und Formen, etwa Dorn- und Mosaikwarzen am Fuß oder juvenile Flachwarzen, die vor allem im Gesicht oder an Händen und Füßen auftreten. "Die Mittel zum Vereisen oder Verätzen der Warzen, die man ohne ärztliche Hilfe zuhause verwenden kann, sind wenig sinnvoll. Sie wirken nur bei kleinen Warzen und dann auch nur oberflächlich", sagt Hautärztin Edelgard Grobe. Das Ergebnis sei oft unbefriedigend und die Warzen kehrten oftmals zurück. Im schlimmsten Falle könne die Eigenbehandlung sogar zu weiteren Geschwülsten führen. Der Grund: "Warzen sind die Folgen einer Viruserkrankung. Bei den Betroffenen liegt eine Infektion vor, die ansteckend sein kann", sagt die Expertin.
Das infizierte Gewebe muss entfernt werden
Um Warzen effektiv zu bekämpfen, müsse auf ausreichend Hygiene bei der Behandlung geachtet werden. Außerdem ist es wichtig, dass das infektiöse Gewebe vollständig entfernt wird. Bei größeren Warzen sollte man deshalb sofort zum Hautarzt gehen. Der behandelt die Geschwülste in der Regel mit flüssigem Stickstoff. "Dieser sorgt dafür, dass sich Blasen bilden, die am Folgetag abgetragen werden können", sagt Hautärztin Grobe. Auf diese Weise lasse sich das Warzengewebe meist schon durch eine einmalige Behandlung erfolgreich beseitigen.
Flüssigstickstoff ist das effektivste Mittel
Die Kältebehandlung mit minus 196 Grad Celsius kaltem Flüssig-Stickstoff ist die beste Methode, um normale Warzen loszuwerden. Das berichten niederländische Forscher im "Canadian Medical Association Journal". Sie verglichen für ihre Studie drei gängige Behandlungsformen an 240 Patienten. Je ein Drittel wurde mit Stickstoff, mit Salicylsäure oder gar nicht behandelt. Drei Monate nach Ende der Behandlung überprüfte man, bei wem die Warzen spurlos verschwunden waren. Bei 49 Prozent der vereisten Warzen war dies der Fall, bei 15 Prozent der mit Säure behandelten sowie bei acht Prozent derer, die bloß abwarteten. "Die Patienten sind mit der Vereisung am meisten zufrieden, obwohl sie häufiger zu Komplikationen führt als eine Säurebehandlung", berichtet der Studienautor Sjoerd Bruggink von der Universität Leiden.
Wenn der Arzt erfahren ist, gibt es kaum Nebenwirkungen
Eine Vereisung mit Stickstoff sollte auf jeden Fall von einem Arzt vorgenommen werden, denn hierfür muss die Dosis und die zu behandelnde Stelle genau stimmen. Wer zuviel Stickstoff abbekommt, muss mit schmerzhaften Hautverletzungen rechnen. Wenn die Dosis zu gering ist, verschwindet die Warze nicht.