ich hoffe das ich zuerst gehen muss (darf) -- denn ich könnte alleine nicht weiterleben.
ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert ... Karl Marx ist tot, Einstein ist tot, und mir ist auch schon ganz schlecht ... *** Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben,aber dem Tag mehr Leben... ***
Netty, das hast du sehr schön geschrieben, doch man spürt auch deine grenzenlose Traurigkeit! Kann dich gut verstehen ... mir ist es gelungen, das Schicksal anzunehmen und für die schönen Erinnerungen dankbar sein zu können, dass ich sie überhaupt so erleben durfte. Und mein kleiner, liebebedürftiger Freund hat und hilft mir dabei wrklich sehr.
Und, lieber Lud, klingt zwar doof, aber ich versteh dich, mein Mann hätte das auch nicht gekonnt, dessen bin ich mir sicher, deshalb ist es auch gut, dass ich ihn überlebt habe. In mancher Hinsicht sind wir Frauen doch etwas stärker im Aushalten Aber jetzt geht erst mal überhaupt keiner, da denken wir doch gar nicht dran, Mann du!!!!!
Ja siehste Lud, da heißt es immer, der Mann wäre das starke Geschlecht. Dass wir Frauen viel stärker sind, merkt man doch daran, dass wir Frauen die Kinder bekommen. Wäre es andersrum, glaub mir, es würde in jeder Familie nur ein Kind geben. Traudel, auch ich werde die schöne Zeit mit meinem Mann nie vergessen, wenn ich an diese Zeit denke tanke ich Kraft. Auch wenn das Gedicht sehr traurig klingt, wenn ich so etwas schreibe, hilft es mir, alles zu verarbeiten. Das ist mir bis heute wohl noch nicht so ganz gelungen. Der Schock war einfach zu groß, abends hab ich mich noch mit ihm unterhalten und morgens war er tot. Mein Fehler war, dass ich nicht gleich was unternommen habe, um meine Trauer zu verarbeiten, Therapie oder so. Ich hatte mich überschätzt und dachte, ich werde damit allein fertig.
Du wirst diese Zeit nie vergessen egal wie lange du auch noch lebst es bleibt immer ein Stück von deinem Mann in dir. Ich trage von meinem verstorbenen Mann heute noch das Armband und lege es auch nie ab. Es hat mir über viele traurige Stunden hinweg geholfen. Ich hatte etwas zum festhalten. Heute schaue ich in den Himmel wenn es mir schlecht geht und sage mir, genau von dort oben schaut er auf mich herab und passt auf mich auf. Es wird noch viele Tage haben an denen du ein tief haben wirst ABER du wirst auch immer wieder aufstehen.
Wenn ich dein Gedicht immer mal wieder lese, wird mir schwermütig ums Herz. Das Leben ist so grausam. Ich bin mit meiner Hilde seit 53 zusammen, ein Leben lang, aber wenn daran denke, daß einmal das Ende dieser Zeit alsbald kommen muß, dann wird mir ganz schwer ums Herz. Nicht nur ums Herz. Es geht mir wie unserem Ludger, man hofft, daß man der Erste sein darf der gehen muß. Ihr Frauen kommt besser klar. Den Alltag habt ihr im Griff, da sehen wir Männer häßlich aus. Aber denken wir an jene, welche nie einen Partner hatten. Auch die müssen gehen. Sie habe aber diese vielen schönen Stunden der Zweisamkeit nie kennengelernt. Jeder möchte alt werden, aber alt sein ist nicht so schön. Es hat eben alles seine Zeit, und das ist gut so. Wir leben jetzt hier und heute. Zuviel Denken bringt nichts, also lassen wir es und bleiben zufrieden so, wie es ist. Bild entfernt (keine Rechte)
Liebe Netty, auch ich habe für meinen Freund ein Gedicht gemacht, seine Frau ist an Kehlkopfkrebs verstorben
Der Stein
Jetzt bin ich allein, was bleibt mir von dir, auf dem Friedhof ein Stein. Du fehlst mir sehr, komm wieder her. Ich bin allein und wein´. Bin ich allein, geh ich zu dem Stein, dann bin ich bei dir, das hilft mir. Den Stein werd´ ich hegen und werde ihn pflegen, dann bin ich bei dir, du fehlst mir. Eines Tages irgendwann, ich komme dann, für immer zu dem Stein irgendwann wird das sein. Du bist dann nicht mehr allein, auch mein Name steht auf dem Stein.