Fast jedem ist es schon passiert: Wenn es darauf ankommt, dass keine Stufen im Weg sind und es schnell gehen muss, dann gibt es plötzlich einige Orte, die nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Wir haben unsere Zuschauer gefragt: Wie klappt's mit der Barrierefreiheit?
Fall 1 Eine ganze Schulklasse macht mit - alle sitzen freiwillig im Rollstuhl. Und zwar für ein ganz besonderes Experiment: Wie barrierefrei ist eigentlich unsere Stadt für alte und behinderte Menschen? Das haben Schüler der Clemensschule in Telgte jetzt am eigenen Leib untersucht. Das Ergebnis ist niederschmetternd. Nicht nur das Kopfsteinpflaster macht den Schülern Probleme, vor allem die Stufen vor Läden, Gaststätten und Bäckereien sind für Rollstühle unüberbrückbare Hindernisse. Das merken auch die Ladenbesitzer. Das Schulprojekt kann auch die Stadt überzeugen: Auf dem Kopfsteinpflaster will die Verwaltung jetzt barrierefreie Zonen einrichten. Die Schüler sind nach diesen Erfahrungen vor allem eins: sensibilisiert.
Fall 2 E. aus Köln ärgert sich immer wieder über die nicht barrierefreien U-Bahnen in ihrer Stadt. Einen Aufzug gibt es hier nicht. Und die Rolltreppe zur U-Bahn funktioniert nicht. Obwohl Kinderwagen auf der Rolltreppe eigentlich nicht erlaubt sind, bleibt ihr oft nichts anderes übrig. Aber manchmal gibt es sie doch noch, die aufmerksame Passanten, die ihr bei der Treppe helfen.
Fall 3 Wieder mal wartet A. mit ihrem Elektro-Rollstuhl auf den Bus. Doch was dann passiert, erlebt die 45-Jährige leider viel zu häufig: Der Bus hält, doch fährt dann einfach weiter - ohne sie mitzunehmen. Mittlerweile meidet sie Situationen, in denen sie die Hilfe anderer Menschen braucht. Das Schlimmste daran ist, dass sie sich dabei als Mensch zweiter Klasse fühlt. Dabei machen ihr die Hürden des Alltags viel weniger Schwierigkeiten als die Haltung vieler Menschen Behinderten gegenüber. Das sind für sie nämlich die eigentlichen Barrieren, sagt sie.
Ja Jürgen , da hast Du mal wieder Recht. Viele öffentliche Einrichtungen, aber auch Verkehrsmittel sind oft nicht barrierefrei. Da steht man dann und kann nicht weiter, denn nicht immer gibt es eine helfende Hand. Ein jüngeres MS- Päarchen, beide im E_Rolli aus unserem Heim sind schon vor Jahren durch die Kreisstadt gefahren, hatten vorher den Bürgermeister dazu eingeladen, um auf solche Situationen hin zu weisen, da ja Pirna, am Eingang zur Sächsischen Schweiz, auch viele Besucher auf zu weisen hat, nicht nur Leute, die gut zu Fuß sind. Es hat damals einige Veränderungen gegeben. Man muß solche Leute mit der Nase drauf stoßen, es ist nicht immer Gleichgültigkeit, manches sieht man erst, wenn man von den richtigen Leuten den Hinweis bekommt. Nur redenden Menschen kann geholfen werden.
Liebe Grüße von
Manchmal, wenn ich sage."Danke, es geht mir gut!", wünsche ich mir Jemanden, der mir in die Augen schaut und sagt:" Komm und erzähl mir die Wahrheit!"