Was für ein scheiß Monat! Regen, Nebel, Schnee. Die Nacht wird länger, jetzt trink ich schon heißen Tee Ich hasse den November, er bringt kein Glück krank werd´ ich Sommer komm zurück! Im November da gegann´s ich wurde schwer krank. Scheiß November, ich hasse dich mein Leben lang
So wars!
November, der 17te 1989. Der Himmel grau, Wolken behangen. Ich sitze im Büro meiner Kollegen. Frühstück! Das Telefon klingelt. Meine Kollegin nimmt ab und spricht kurz. Sie legt auf. „Du möchtest zum Chef kommen!“ Ich bin Wirtschaftsförderer in der Kreisverwaltung. Stehe auf und gehe eine Etage tiefer. Dann das Gespräch mit dem Chef. Chefs haben immer Recht, auch wenn sie die Zusammenhänge nicht kennen. Eine halbe Stunde, dann war das Gespräch zu Ende. Es ging um ein 80 Millionen-Projekt im Landkreis. Mein Kopf brummte und schmerzte. Ich holte mir noch eine Tasse Kaffee und setzte mich in mein Büro. Das waren schon harte Vorwürfe. Die scheiß Amis. Betrüger!!! 80 %, der Investoren, die in unserem Kreis investieren wollte, waren Glücksritter. Hatten es meistens nur auf Fördermittel abgesehen und der Staat machte mit. Die Amis wollten 300 Millionen DM bei uns investieren. Gestern, der Anruf von den Bahamas, hat das Projekt wie eine Seifenblase zerplatzen lassen. Der Kreis hat 80 Millionen in den Sand gesetzt. Dafür muss eine Oma, ihr lebenslang stricken und hat es noch nicht zusammen. Plötzlich, was war das? Meine Stimme. Ich sprach als ob ich besoffen war. Es war ein Lallen. Mein Kollege, der gekommen war, fragte: „Ist was?“ Mein Kopf schmerzte. „Naeinn!“ Doch ich hörte es auch. Mein Kollege ging. Ich saß nun hinter meinen Schreibtisch und mir wurde es, von Minute zu Minute, schlechter. Ich rief meine Sekretärin an und sagte zu ihr: „Mir geht es nicht so gut“. Dann rutschte ich vom Stuhl. Plötzlich merkte ich, dass mir jemand Backpfeifen gab. Es war eine andere Kollegin und sie sagte zum mir: „Nicht einschlafen! Nicht einschlafen!“ Die Tür ging auf und der Notarzt mit zwei Rettungssanitäter kam rein. Ehe ich mich versehen hatte, lag ich aus der Intensivstation des Kreiskrankenhauses. Ich war an einem Haufen Apparate angeschlossen. Vier Menschen Standen um mein Bett herum. Ich konnte mich, an die letzte Stunde, nur an Bruchstücke erinnern.
Auf der Intensivstation
Ich hab den Tod gesehen, er war da. Er sagte: „Na, kommst du zu mir, ich warte hier.“ Mein Herz klopfte schneller, um mich wurde es heller. Dann ein Schmerz, es klopfte das Herz. Da stand er nun im weißen Kittel, eine Spritze schütteln.
Dann ein Stich, der Schmerz wich. Ich machte die Augen zu und kam zur Ruh. Der Tod er war weg, stand nicht mehr an den Fleck. Er wollte mich holen, kam auf leisen Sohlen. Ich wollte nicht mit, ich werd wieder fit. Man hilft mir, hier.
Manchmal kann man fast nichts schreiben...weil man nicht weiß... wie... was sagen. Ich wünsche Dir einfach ein langes und gutes Leben... und das man Dir weiter helfen kann...wenn Du es denn brauchst. der November ist gar kein so schlechter Monat...Du wirst schon sehen.
********************* Wenn es zwei Wege gibt, wähle den schweren. Auf dem leichten herrscht zuviel Gedränge. (tibetisches Sprichwort)