Mit „false friends“ bezeichnet man beim Englischunterricht vor deutschsprechenden Studenten ähnlich klingende Wörter, welche aber unterschiedliche Bedeutung haben. Ebenso müssen manche deutsche Redewendungen anders gestaltet werden.
Einige Beispiele:
He is a decent man, bedeutet, dass er anständig ist ("dezent" heißt dagegen "discreet" oder "modest").
Hunger ist der beste Koch, lautet im Englischen: "Good appetite is the best sauce", denn die Saucen sind den Engländern wirklich wichtig.
„Lügen haben kurze Beine“: dazu sagt man drüben: "A lie has no legs", denn die Engländer meinen, mit dem Lügen kommt man nicht weit.
Die Rückseite eines Dokumentes ist immer „back“, denn die „backside“ ist immer der (menschliche) Hinterteil.
Mit „genial“ meint man im Englischen unser „angenehm, froh“, während dort „brilliant“ für unser genial gesagt wird.
„In Kürze“ wird mit „shortly" übersetzt. Achtung: zu kürzlich sagt man dort: recently.
Wenn wir „Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, machen es die Engländer so: „To kill two birds with one stone“ (vermutlich früher mit einer Steinschleuder getan).
Wenn wir „jemanden auf den Arm nehmen“, dann sagt man auf der britischen Insel: „To pull someone‘s leg“, also wie die Bayern sagen, „das Haxl stellen“.
Ein Rezept vom Arzt ist eine "prescription". Mit recipe bezeichnet man das Kochrezept und ein receipt ist eine Quittung.
Eine alley ist schmale Gasse, denn unsere Allee wäre dort eine avenue.
Wenn man uns sagt „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“, dann sagt der Engländer: „Free things always hurt", denn damit warnt man auch vor späteren Schmerzen.
Schließlich wartet man bei uns, bis man schwarz wird. Im angelsächsischen Sprachraum heißt dies immer: "You can wait till the cows come home", denn die Kuh wird als dummes Tier angesehen.
Ich habe im Laufe der Jahre eine ganz lange Liste von solchen sprachlichen Unterschieden bei Redewendungen und vor allem „wortwörtlichen“ Übersetzungen (sog. false friends) gesammelt.