Die aktuelle Werbung von ALDI (in A: Hofer) für glutenfreie Produkte gibt mir Anlass, einmal über meine Gedanken zu der überhandnehmenden Verwendung von zum Teil englischen Ausdrücken in der Markenartikelwerbung zu schreiben. Bei ALDI wird eben über „Enjoy free“ geschrieben, was dort auch schlecht mit „sorgenfreier Genuss“ ins Deutsche übersetzt wird. Es ist zwar schön, dass man auch Produkte für Zöliakie-Betroffene anbietet, aber die deutsche Sprache ist so umfangreich, dass dafür auch geeignete Beschreibungen gefunden werden könnten.
Leider hat es sich schon stark eingebürgert, dass die Werbeleute möglichst viele englische - gemischt mit deutschen – Worte auf den Verpackungen verwenden. Viele Leute sind zwar der englischen Sprache nicht sehr mächtig, glauben aber, dass es dabei um besonders gute Erzeugnisse handelt und greifen dann zu. Wenn man durch die Supermarktreihen geht, dann wimmelt es nur so von: Fresh, cool, clean, clear, soft, instant, mix, fast, blue, king size u.v.a.m. Manchmal sieht man auch schon Kunstwörter und Sätze, welche aus beiden Sprachen gebildet werden und nun als Denglisch bezeichnet werden. Besonders im Computerbereich werden solche Wortkonstruktionen gerne verwendet, z.B. downgeloadet oder gedownloadet. Weitere kuriose Beispiele:
Natürlich ist deutsch auch eine lebendige Sprache und so werden viele oft gebräuchliche Wörter aus Fremdsprachen später auch im Duden offiziell übernommen und können dann mit deutscher Grammatik versehen werden. So wird beispielsweise die Mehrzahl von Lady oder Baby nun mit einem s versehen, während in der Ursprungssprache anstelle vom y dann ies (babies) zur Anwendung kommt.
Ich bin kein Feind der englischen Sprache und anerkenne, dass sie heutzutage die Fremdsprache Nummer eins ist und zur internationalen Verständigung wesentlich beiträgt. Aber wir sollten doch stolz sein, dass wir eine Sprache mit sehr vielen Feinheiten haben und zur internen Verständigung (auch auf den Markenartikelverpackungen) ausschließlich diese benützen können. Selbstverständlich könnte, wenn es dafür einen Bedarf gibt, die Werbeleute – so wie dies in der Schweiz mit französisch und italienisch geschieht – eine Zusatzetikette auf Englisch anbringen.
P.S.: Es ist erfreulich, dass es einen „Verein für Sprachpflege e.V.“ (mit der Zeitschrift „Deutsche Sprachwelt“) gibt, welcher immer wieder auf diese Missstände bei Produkten, in Schulen und der Politik hinweist.