Wer keinen Balkon oder Garten hat, steht regelmäßig vor einem Dilemma: Die nasse Wäsche wird im Zimmer zum Trocknen aufgehängt. Doch das kann die Gesundheit schädigen, wenn man es falsch macht.
Frisch gewaschene Wäsche, am besten luftgetrocknet, gab es meist nur bei Mutti. Herrlich war das. Doch mit dem Umzug in die eigenen vier Wände ist das auch schlagartig vorbei - sofern du keinen Balkon hast. Nur noch selten haben junge Leute noch Kellerräume oder einen Dachboden, wo die Wäsche trocknen kann.
Es mag zwar praktisch sein, den Wäscheständer direkt greifbar zu haben - nasse Wäsche in geschlossen Räumen aufzuhängen, kann aber sowohl der Gesundheit als auch der Wohnung schaden, warnt der Fachverband Gebäude-Klima (FGK). Einen Fehler begehen besonders viele: Fenster zu, Heizung auf.
In einem Korb nasser Wäsche stecken etwa zwei Liter Wasser. Die müssen irgendwo hin. Hast du dein Fenster geschlossen, bleibt die Nässe in der Wohnung: Die Luftfeuchtigkeit steigt dann im Schnitt um circa 30 Prozent an. Und die Nässe geht in die Wände. Das ist nicht folgenlos: Es ist der perfekte Nährboden für Schimmel.
Und Schimmel kann dich krank machen: Er verteilt seine Sporen in der Luft und wir atmen sie ein. Wenn du Allergiker oder Asthmatiker bist oder ein geschwächtes Immunsystem hast, bist du besonders anfällig für Erkrankungen, die durch Schimmel ausgelöst werden.
Aber auch Menschen ohne Vorbelastungen können Symptome wie Augenbrennen, Atemprobleme, Schleimhautreizungen, Kratzen im Rachen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darm- und Gelenkbeschwerden und sogar Neurodermitis bekommen.
Was kannst du dagegen tun?
Die Antwort ist so simpel wie einfach: Lüften! Und zwar richtig. Wenn du nasse Wäsche in der Wohnung hast, sollte der Raum, in der die Wäsche steht, gut durchlüftet sein. Sprich: Das Fenster weit öffnen, dass die Nässe nach außen kann.
Bist du gezwungen, die Wäsche im Zimmer zu trocknen, ist regelmäßiges Stoßlüften perfekt. Also morgens und abends für rund 10 Minuten die Fenster weit auf machen und Frischluft reinlassen. Das ist in der Herbst- und Winterzeit - zugegeben - nicht gerade gemütlich, aber essentiell. Auf diese Weise wird deine Wohnung gut durchlüftet, ohne komplett auszukühlen. Denn wenn das Zimmer zu kalt wird, schlägt sich auf kalten Wänden die Feuchtigkeit und dann auch Schimmel nieder - auf warmen Wänden nicht.
Du musst also weder die Koffer packen und umziehen, noch den Wäschesack zu Mutti mitnehmen.