In der heutigen Zeit kommen ständig verbesserte Maschinen und Geräte auf den Markt, denn die Hersteller wollen ja weiterhin solchde technischen Errungenschaften produzieren und verkaufen. Denn die vorhandenen Kapazitäten an Produktionsmaschinen, Verkäufskanäle und die Mitarbeiter müssen weiter beschäftigt und vor allem die Kapitalgeber befriedigt werden. Gleichzeitig stehen Reparaturarbeiten wegen der hohen Stundensätze sowie die hohen Ersatzteilpreise oft in keinem Verhältnis zum ursprünglichen Verkaufspreis des jeweiligen Artikels.
Daher hat sich vielfach eingebürgert, dass innerhalb der Garantiezeit das Produkt kostenlos ausgetauscht wird (wobei aber die Garantiezeit nicht wieder von neuem beginnt) und das fehlerhafte Gerät einfach entsorgt wird. Die durchschnittlichen Kosten für den Austausch waren bereits im Verkaufspreis einkalkuliert!
Einige arbeitslose Mechaniker und Techniker haben daher in vielen Städten eigene Reparaturstellen gegründet, um einerseits dem Müllberg zu begegnen und zweitens doch den Kunden manche Reparaturen preiswert anzubieten. Leider sind in der Zwischenzeit auch deren Kosten stark gestiegen, daher trägt der anfragende Kunde durch den verbindlich zu zahlenden Kostenvoranschlag schon ein großes Risiko. Trotzdem lohnt es sich, dort z.B. beim Austausch einer Waschmaschinentrommel anzufragen, da diese Leute meist über ein großes Ersatzteillager verfügen. Auch kann man bei solchen Firmen oft günstig reparierte Geräte kaufen, welche von den Kunden nicht innerhalb einer vereinbarten Frist abgeholt wurden.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die vermutete, aber von der Industrie stets bestrittene sog. „künstlichen Obsolenz“. Damit ist der absichtliche Einbau eines Teiles gemeint, welcher nach längerer Betriebszeit den Geist aufgibt. Bekannt sind dafür manche Küchengeräte wie auch TV-Empfänger. Bei letzteren wurde früher absichtlich einen um einen Euro billigerer Netzteil eingebaut, damit dieses Ziel schneller erreicht wird. Spannend ist es aber geworden, als dieser Teil in einem größeren Teil fix integriert wurde, sodass wesentlich mehr Kosten beim Austausch entstehen.
Ich als laienhafter Bastler habe kürzlich eine Stabmixer zerlegt, welche nicht mehr funktionierte, Dabei musste ich feststellen, dass unter den vielen nötigen Zahnrädern eines aus Kunststoff (statt Metall) vorhanden war, welches natürlich die Abnützungserscheinungen schneller vorgenommen hatte. Wenn das nicht eine beabsichtigte Obsolenz des Herstellers war?
Es ist zwar erfreulich, dass im Rahmen der globalisierenden Weltwirtschaft es aus der fernöstlichen Massenproduktion sehr preiswerte Artikel sogar in den Supermärkten gibt, aber dabei muss man immer bedenken: 1. Die Beschäftigten in diesen Herstellerbetrieben bekommen sehr niedrige Entlohnungen unter schlechten Arbeitsbedingungen, die benötigten Rohstoffe werden auch unter miserablen Bedingungen (entlohnungsmäßig sowie umweltbelastend) produziert bzw. damit Ressourcen in Afrika und anderswo „ausgebeutet“, 2. die Verschiffung erzeugt zusätzliche Kosten und negative Umwelteinflüsse durch deren Transporteinrichtungen (Schiffe, Flugzeuge und LKWs) und 3. ist es nicht sicher, ob die Altgeräte bei uns ordentlich recycelt werden und nicht auf Müllbergen landen, welche später in einem afrikanischen Land (wo es keine Umweltvorschriften gibt) verschifft werden.
Zusammenfassend: ein Thema, welches nachdenkenswert ist und auch persönliches Entscheidungsmanagement erfordert.
Nicht nur bei Haushaltsgeraeten passsiert das...Drucker, Lautsprecher und all so'n Zubehoer haben auch so ein Teil gleich eingebaut! Da es rentabler ist, mit Langsicht, statt teurer Reparatur gleich neu zu kaufen! Wahnsinn!
"Wenn es nicht so ist wie man will, dann muß man eben so wollen...wie es ist."
Zitat von Renate im Beitrag #3Nicht nur bei Haushaltsgeraeten passsiert das...Drucker, Lautsprecher und all so'n Zubehoer haben auch so ein Teil gleich eingebaut! Da es rentabler ist, mit Langsicht, statt teurer Reparatur gleich neu zu kaufen! Wahnsinn!
Du erwähnst u. a. Drucker. Kosten für Druckerpatronen sind nicht unerheblich und sollten vor Anschaffung der Geräte in Preisvergleiche einfließen. Die späteren Ausgaben können jedoch verringert werden. Das Wechselsignal erfolgt nämlich, wenn noch genügend Farbe vorhanden ist. Durch Veränderung der Füllhöhe können noch etliche Seiten gedruckt werden.
@Renate und @Promise Natürlich gibt es sog. Soll-Bruchstellen auch bei anderen technischen Geräten, denn auch da wollen neue Geräte verkauft werden.
Was den Farbwechsel bei Drucker betrifft:
Faxgeräte: da haben sich bei s/w-Maschinen mit Kartuschen als Alternativen die Thermotransfergeräte mit Farbfolien besser bewährt, da bei geringer Benützung das unangenehme Eintrocknen der Patronen entfällt. Aber Faxgeräte sind wegen anderer Kommunikationsmethoden bald "out". Außerdem stellen viele Länder auf digitale Festnetztelefonie um, wo ältere Faxgeräte ohnehin nicht mehr funktionieren.
Tintenstrahldrucker (auch Matrixdrucker genannt): sind preiswerter als Laserdrucker. Leider können Farbreste in den Patronen oft wegen der eingebauten Chips nicht bis zum Ende verbraucht werden, da das Gerät den Weitervertrieb bis zum Patronenaustausch verweigert. Eine Maßnahme der Hersteller, um die Kunden zum Neukauf der meist Patronen zu zwingen. Die Wasserlöslichkeit sowie Nicht-UV-Beständigkeit der Farben macht sich oft auch unangenehm bemerkbar. Die Verkaufspreise der Geräte sind oft absichtlich sehr niedrig angesetzt (inkl. schwach gefüllter Erstpatronen), was bei den Patronenverkäufen wieder wettgemacht wird. Mit nicht autorisierten billigeren Nachbauten oder Selbstfüllungen von Patronen geht bei Geräteblockade der Garantieschutz sofort verloren und die Hersteller weigern sich auch, das Gerät dann zu reparieren.
Laserdrucker (fotoelektrische Drucker): Bei dieser moderneren Form des Druckens (arbeiten ähnlich wie Fotokopiergeräte) werden die Farbkartuschen auch mit Chips als sog. Verdongelung ausgestattet, sodass das Anzeige "Farbkartusche leer" nicht mit den Tatsachen übereinstimmt. Auch dies ist zur Umsatzsteigerung der Farben gedacht. Mit manchen Tricks lässt sich oft trotzdem das Gerät etwas überlisten. Vielfach gibt es keine Nachbauten, daher muss man auch hier dir überteuerten Originalkartuschen verwenden.
Es gibt noch einige andere Druckverfahren, so z.B. bei den Supermark(e)tkassen, wo hitzeempfindliches Thermopapier verwendet wird. Dies ist sehr UV- und druck/kratzempfindlich, daher sind die Ausdrucke oft nicht lange lesbar.
Vor einigen Jahren wollte ich ein TV-Röhrengerät selbst reparieren und habe beim weltbekannten Hersteller in Wien nach einem Ersatzteil gesucht. Dort hat man mir erklärt, dass man Ersatzteile nur 10 Jahre nach dem Auslaufen der jeweiligen Produktion auf Lager behält. Anschließend werden diese Teile lastwagenweise zu einer Müllverbrennung transportiert.
Solche Handhabungen sind Aufreger wie diese: Bei vielen Kleingeräten können Reparaturen nicht durchgeführt werden, weil diese nicht aufzuschrauben sind. Festverbindungen von Kabeln und Steckern gehören ebenfalls dazu. Auch ohne großes handwerkliches Geschick kann man diesem Übel abhelfen. Stecker abschneiden, Kabel etwas abisolieren, gut im anderen Stecker anbringen, diesen schließen und fertig.
@Promise. Ja, es gibt auch besondere Schrauben, wo die dazu passenden Bits (bzw. Schraubendreher/Schraubenzieher) nicht in jedem Haushalt verfügbar sind.
Hier eine kleine Auswahl der Muster, wobei es dazu immer verschiedene Größen gibt:
@Gerhard, soweit mit bekannt ist, ist ein Hersteller Lt. Gesetz verpflichtet Ersatzteile für 10 Jahre sicher zu stellen. Ob es noch gilt? Bei den heutigen Stundenlöhnen lohnt sich bei vielen Gräten eine Reparatur einfach nicht mehr. Bei Bastler ist das anders. Bei Verbindungen ist es oft so, dass sie vom Konstrukteur her so vorgesehen sind, dass ein Maschinenenmontage möglich ist. Das wieder Öffnen können ist nicht von Bedeutung. Bei uns ist ein Motorenhersteller (Fahrradmotoren), bei denen lässt sich der Motor nach der Fertigstellung auch nicht mehr öffnen. Bei der betrieblichen Endkontrolle werden die aussortierten einfach entsorgt. Alles eine Frage der Kalkulation. Der uralte Streit zwischen den Technikern und den Kaufleuten. Könnte ein Lied davon singen! NB. Schlitzkopfschrauben lassen sich kaum maschinell einbringen.