Bekanntlich verwenden derzeit schon 44 Prozent der Kaffeeliebhaber in D und A Kapselmaschinen für ihren durchschnittlichen Kaffeebedarf von 3 bis 4 Tassen pro Tag.
Wiederbefüllbare Kaffeekapseln – besonders für die marktführenden Nespressomaschinen – setzen sich immer mehr durch. Dadurch kann man die enormen Müllberge verkleinern und gleichzeitig auch dem Familienbudget etwas Gutes tun. Auch hat man dabei eine viel größere Auswahl an Kaffeesorten für Espresso & Co verfügbar. Viel Geduld, Geschicklichkeit, eine ruhige Hand und Kraft sind aber erforderlich, um den gemahlenen Kaffee einzufüllen und zu verschließen (Deckel eindrücken oder verschrauben). Die Kapseln bestehen meist aus Edelstahl, die Deckel dazu aus dem gleichen Material bzw. aus Silikon und die einmaligen Anschaffungskosten sind auch nicht gerade billig (€ 10 bis 30 pro Stück), leider entsteht bei deren Produktion auch viel Abfall.
Von den kürzlich sieben getesteten solchen Kaffeekapseln für Nespressomaschinen haben die der Marken EZA und Mister Barista am besten abgeschnitten. Diese sind – im Vergleich zu den anderen Marken – leicht zu handhaben und der dabei gewonnene Kaffee schmeckt sehr gut.
Trotzdem....... Für den Espresso, den ich mir am Nachmittag genehmige, verwende ich weiterhin ein fertiges Produkt und entsorge dann die Kapsel.
Ich lebe in Bayern. Hier trennen wir den Müll vorbildlich. Biotonne, Papiertonne, Glascontainer, Dosencontainer, nicht zuletzt die Restmülltonne. Gartenanfälle bringen wir zum Biohof, die nicht kostenlos arbeiten. Dann haben wir noch den Wertstoffhof, den wir des Öfteren aufsuchen.
Da braucht mir niemand vorzuwerfen, ich würde Müll produzieren, wenn ich jede Woche eine Handvoll Kapseln wegwerfe.
Vor einiger Zeit habe ich irgendwo gelesen, die Städte müssten Strafe bezahlen, wenn sie nicht genügend Müll an die Verbrennungsanlagen liefern könnte.
Sorgfältige Mülltrennung steht auch hier auf der Fahne. Seit Jahren verwende ich Kaffeepads, die bei der Entsorgung nicht ganz so problematisch sind. Ich habe sogar schon den Prütt herausgelöst, um ihn zur Bekämpfung von Blattläusen weiterzuverwenden. Selbstverständlich habe ich auch die angepriesenen Dauer-Filter für die Padhalter ausprobiert, fand aber die umständliche Handhabung überhaupt nicht zufriedenstellend, so dass ich auch weiterhin handelsübliche Kaffeepads verwende. Bei größerer Kaffeetafel wird der Kaffee für die erste Runde in meiner guten, alten Kaffeemaschine gebrüht und dann nach Wunsch jeweils frisch gezapft.
@Dr.KlausP: Man kann dieses Thema von verschiedenen Seiten betrachten, Dein Beitrag klingt nach einem plädieren pro Wegwerfgesellschaft. Man darf nicht vergessen, dass viele Zeitgenossen es mit der Mülltrennung - wie Du sie vorbildlich handhabst - nicht so genau nehmen. Dies ist auch der Grund, dass der Nestle-Konzern nun bei den Händlern Sammelboxen aufgestellt haben, um ein möglichst optimales Recycling zu ermöglichen.
Ich bleibe dabei: Bequemlichkeit kostet Geld und diese hat gegenüber anderen negativen Begleiterscheinungen scheinbar Vorrang! 1 Tasse mit Originalkapsel kostet - ja nach Kaffeequalität - bis zu 40 Cent, bei anderen Herstellungsmethoden nur 4 bis maximal 10 Cent pro Tasse. Der Vorteil der früher genannten Mehrwegkapseln liegt darin, wenn im Haushalt bereits eine Kapselmaschine vorhanden ist und man nun über die überteuerten Kapselpreise erstaunt ist. Alles klingt pro Tasse wenig, aber die Jahressumme ist doch nicht zu vernachlässigen.
Übrigens gibt es auch sog. Kaffeepads für eigene Maschinen, wobei die Pads preislich etwas günstiger als die Originalkaffeekapseln sind. Diese sind vollkommen kompostierbar, wenn keine Kunststoffklammer vorhanden ist.
Nach dem Erfolg von Kaffeepads werden nun auch dünnere Teepads, dickere Cappuccinopads (mit Milchpulver) und Schokoladenpads (mit Milch-/Kakaopulver zur Zubereitung von heißer Schokolade) im Lebensmittelhandel angeboten.
Ich habe einen Kaffee-Vollautomaten - eine Kaffeemaschine mit Mahlwerk – weil mir frisch gemahlener Kaffee einfach besser schmeckt. Als Blumendünger regt Kaffeesatz das Wachstum von Pflanzen an - das liegt am Stickstoff, Kalium und Phosphor. Deshalb wird mein Kaffeesatz nicht in den Müll gegeben sondern wird als sehr wertvoller Blumendünger im Garten verwendet. Man sollte möglichst nur getrockneten Kaffee als Dünger in die Blumenerde einarbeiten, da feuchter Kaffeesatz zu Schimmelbildung neigt. Bei der Verwendung von Kaffee als Blumendünger ist ein Überdüngen nicht so leicht möglich.
Zitat von Gerhard im Beitrag #4 Bequemlichkeit kostet Geld und diese hat gegenüber anderen negativen Begleiterscheinungen scheinbar Vorrang! Alles klingt pro Tasse wenig, aber die Jahressumme ist doch nicht zu vernachlässigen.
Nach dem Erfolg von Kaffeepads werden nun auch dünnere Teepads, dickere Cappuccinopads (mit Milchpulver) und Schokoladenpads (mit Milch-/Kakaopulver zur Zubereitung von heißer Schokolade) im Lebensmittelhandel angeboten.
Zur Abkürzung habe ich die Sätze stehen lassen, auf die sich mein jetziger Beitrag bezieht. Tee und die erwähnten unterschiedlichen Geschmacksrichtungen können nur zubereitet werden, wenn auch entsprechende Padhalter vorhanden sind. Wird der persönliche Geschmack nicht getroffen, gibt es wieder mehr Unnützes im Haushalt.
Richtig @Ingeborg, die Vollautomaten sind allen anderen angebotenen Kaffeemaschinen überlegen. Aber die Anfangsinvestion eines 4stelligen Eurobetrages ist auch nicht ohne.
Sehr gut und preiswert wird von Kaffeliebhabern auch wieder Filterkaffee bevorzugt und sogar in öffentlichen Cafés wird dieser nach neuesten Erkenntnissen gebrühte Kaffee angeboten. Nach Omas Porzellanfilterkannen und den berühmten Papierfiltern von Melitta wird nun die japanische Marke Hario V60 sehr gelobt. Diese spezielle Filtergestaltung erlaubt der Flüssigkeit, nur in langsamer Form durchzugleiten. Am besten ist dabei die Verwendung von immer selbst frisch gemahlenen Kaffee, welcher die richtige Korngröße (wie z.B. Kochsalz - also Probe zwischen zwei Fingern) haben sollte. Manche Kaffeemühlen - elektrisch oder mit Hand betrieben - sind dafür besonders geeignet. Da kommen die Kaffeekapseln und -pads nicht mit.
Aber erst ein persönlicher Vergleich zeigt diesen Unterschied (und nicht Empfehlungen anderer Leute oder diese Ausführungen). Dies ist ähnlich wie bei der Umstellung von Fußkupplung zu automatischem Getriebe beim PKW oder seinerzeit S/W-Fernseher zu solchem mit Farbe. Da will der wirkliche Kaffeegenießer dann den Fortschritt nicht mehr missen und investiert gerne einmalig unter € 100 für Mühle und Filtertrichter, falls nicht schon aus Altbeständen vorhanden. Es wartet bei Verwendung neuer Filter jeden Morgen ein Geschmackserlebnis, das den Lungo, Cappuccino oder Latte Macchiato aus dem Vollautomaten schnell vergessen lässt.
Geschenkt oder selbst gekauft - Kaffeevollautomaten und Kapsel- bzw. Padmaschinen sind wie ein Vergleich zwischen Bar- und Teilzahlung zu betrachten. Zuletzt benannte Geräte sind preiswerter bei der Anschaffung. Bei Hochrechnung der Kosten für Verbrauchsmaterialien ist, verglichen mit Kaffeepreisen je 500 oder 1000 g, kommt man irgendwann auf einen gleichen Preis. Rein rechnerisch kann der Vergleich wohl nicht angestellt werden. Stellfläche, der tägliche Kaffeekonsum und der eigene Geschmack spielen eine nicht unerhebliche Rolle.
Aus Wikipedia: Im Vergleich zu herkömmlichen Kaffeefiltern aus Papier werden für Kaffeekapseln mehrere verschiedene Materialien wie Kunststoffe und Metalle (häufig Aluminium) verwendet und so miteinander verbunden, dass sie sich nur schwierig recyceln lassen und der Rohstoffverbrauch pro Tasse deutlich höher ist. Im Jahr 2014 wurde die jährliche Müllmenge von Kaffeekapseln allein in Deutschland auf 4.000 – 4.500 Tonnen geschätzt. Es wird daher auch von Kritikern die Einführung eines Pfands auf Kaffeekapseln gefordert.
Ich persönlich brühe meinen Kaffee auf die altbewährte Art - Kaffemaschine mit Filter.
@Promise & @greenie Ich will keine Werbung für Kaffeevollautomaten mit eingebautem Mahlwerk, andere Kaffeemaschinen, Kapsel- und Padautomaten sowie Filterkaffee machen.
Natürlich sind für den Preis pro Tasse die Investitions- und laufenden Kosten entscheidend. Die verwendete Kaffeesorte hat auch einen Einfluß auf diesen Preis, welche erst den gewünschten individuellen Geruch und Geschmack des Endproduktes ermöglicht.
Ich gebe hier nur Empfehlungen weiter, welche mir einige Baristas – das sind geschulte Hersteller (meist in führenden Cafés und Restaurants) für Kaffeegetränke – gegeben haben. Nach deren Meinung sind sich Millionen an Kaffeetrinkern nicht bewusst, dass man aus dieser tollen Frucht noch mehr Genuss „herausholen“ kann. Aber alle jene, welche bisher zufrieden waren und andere Zubereitungen nicht kennen (wollen), sollten zu Hause weiterhin ihre eigene Art der Herstellung vom Kaffee machen. Aber diese genannten "Kaffeezubereiter" werden auch anerkennen, dass eine möglichst kurze Lagerzeit der gemahlenen Kaffeebohnen, der richtige Mahlgrad sowie die zeitmäßig längere Berührung des Wassers (also ohne Überdruck) mit dem Mahlgut dazu beitragen, das beste Ergebnis ergeben.
Nochmals: wer bisher zufrieden ist, nie Kaffee bei Baristas getrunken hat und daher keine Unterschiede feststellt, sollte weiterhin seine eigene Kaffeezubereitung genießen.
Danke für die tollen Erläuterungen, wie das absolute Geschmackserlebnis erreicht werden kann. Höchstes Lob an dich, weil du kein Kaffeetrinker bist. Bekam ich mal Kaffee geschenkt, war die Menge schon stark vermindert, bis ich das Gebräu halbwegs so hatte, wie es mir schmeckte. Auch das erste Brühwasser verdiente früher bei herkömmlichen Kaffeemaschinen den Namen nicht. Es war oft zu kalt und der fertige Kaffee schmeckte scheußlich. Die richtige Brühtemperatur muss also ebenfalls beachtet werden. Mit dem Thema "Kaffee" könnte man Seiten füllen, ohne alles berücksichtigt zu haben. Nicht umsonst heißt es: Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu".