Durch die derzeitige Fußball-WM in Russland gibt es wieder viele Großleinwände mit Projektoren, um in der Öffentlichkeit die einzelnen Spiele zu verfolgen. Dafür hat sich die Bezeichnung „Public viewing“ eingebürgert, was so viel wie „öffentliches Betrachten“ bedeuten soll. Als vor einigen Jahren diese Bezeichnung in Deutschland aufkam, hatten die englischsprechenden Ausländer einmal mehr über den Erfindungsreichtum der Deutschen geschmunzelt. Denn in der englischen Sprache wird mit public viewing immer die Zurschaustellung einer menschlichen Leiche (z.B. bei einer Aufbahrung mit noch offenem Sargdeckel vor dem Begräbnis) bezeichnet.
Auch schon früher haben die Wörter wie „Handy“ für das Mobiltelefon oder „Wellness“ für Wohlbefinden etwas Kopfschütteln verursacht. Wer in den USA unterwegs ist, sollte für das Telefon mobile phone, cell phone oder nur cell(uar) bzw. celly verwenden. Der Bodybag ist in den USA kein Rucksack, sondern der Sack für einen Leichentransport. Oldtimer ist in England/USA ein alter Mann, alte Fahrzeuge nennt man immer classic car oder veteran car – letztere sind schon sehr alt. Beamer, Smoking, Hometrainer, Fitnessstudio, Casting Show, Showmaster, Evergreen, Slip sind weitere Scheinanglizismen. Natürlich kennen kluge Engländer auch schon diese erfundenen Wörter und interpredieren sie bei Gesprächen mit Deutschen richtig. Andererseits haben aber auch über 100 deutsche Wörter in der englischen Sprache Einzug gehalten, wie z.B. Fräulein, Sauerkraut, Rucksack, Eisberg, Angst, Blitzkrieg, Bratwurst u.v.a.m. Manche werden aber etwas anders geschrieben, da dort ß, Umlaute u.a. nicht geläufig sind bzw. anders ausgesprochen werden.
Einige Deutsche verwenden in der englischen Konversation aber deutschklingende Wörter, welche in der Fremdsprache eine völlig andere Bedeutung haben und daher oft zur Verwirrung führen. Bekannt sind da auch an die 100 Wörter, z.B. become, buereau, brave, billion, besiege, berate, personal, gift, hairs, spare, chef, procurer, technique, meaning u.a.
Schließlich wäre in diesem Zusammenhang auch noch das sog. Denglisch bzw. Engleutsch zu erwähnen, wo englische Wörter „eingedeutscht“ werden. Beispiele: stylisch, gecancelt, downgeloadet, gecrasht. Manche englische Bezeichnungen werden aber längere Zeit auch in der deutschen Sprache verwendet und dann sogar auch im Duden aufgenommen. Z.B. Baby, Lady, allerdings wird dann die Mehrzahlbildung nach deutschen Regeln verwendet, also Ladys und nicht ladies, wie in der englischen Sprache.
@ Gerhard : maybe bin ich mit dieser meiner Einstellung , auf weiter Front alleine - doch ich finde u. bin fest der Meinung , dass solche erfundene Bezeichnungen echt LEBEN in unsere so komplexe Sprache bringen !! ,., ich bin mit diesen so ganz slowly mit gross geworden , pack diese sehr sehr gerne auch als " zweitsprache in schrift " also deutsch - englisch !! ein lieber Kollege hier , nannte mich deshalb hier auch den " halb engländer " - gelle Dirk Blokker - aber es hat mich auch a bisserl stolz gemacht WIR benutzen diese schon soo locker allezeit , alls dass man meinen könnte , es war nie anders - ,,, auch die next Generation schon , wie alle meine 3 erwachsenen sons.
@walter 58: Ich habe hier niemand kritisiert, sondern nur Besonderheiten bei der Verwendung der englischen Sprache durch Menschen mit Deutsch als Muttersprache erwähnt.
Es ist halt lustig, wenn ein deutscher Geschäftsmann bei einer Besprechung auf Englisch sagt, die Unterschrift wird sein Prokurist leisten und dabei procurer sagt. Tatsache ist aber, dass in der englischen Sprache dies ein Zuhälter ist. Ebenso habe ich schon gehört, wie ein Deutscher beim Essen das Glas erhebte, "Auf die Damen" anstossen wollte und dabei "on the ladies" sagte, was natürlich völlig anders verstanden wurde. Ich habe auch erlebt, wie ein deutscher Geschäftsmann um Vertragsunterschrift auf der Rückseite mit "on the backside" ersuchte, was aber im Englischen den "verlängerten Rücken" bedeutet. Alle diese Beispiele haben sich in meinem Berufsleben abgespielt, daher kann man bei der Wort-zu-Wort-Übersetzung und ungenügenden Sprachkenntnissen auch manchmal ins Fettnäpfchen treten.
@ GERHARD : ... ja dass weiß ich , dass Du kein kritisiert haben wolltest , ... aber auf dein letzten Satz zu kommen - in deiner Antwort Mail , ist es netto so , dass gerade solche " Fettnäpfchen " ..... genau das Salz in unserer Sprachen Suppe ist - dass so ein wenig " PEPP " in unseren Sprachgebrauch bringen tut !!??!! " I find schon " !! I wünsch DIR noch ein tolles Restweekend - servus nach Austria aus Bayern hier ! bye