Dieser ursprünglich nur in den USA vorhandene Einkaufstag mit besonderen Preisen hat nun aus Marketinggründen auch auf Europa übergegriffen. Der Handel erwartet sich dabei zusätzliche Umsätze, aber oft werden nur Vorzieheinkäufe durchgeführt, welche später ohnehin geplant waren, aber dem Wettbewerb hat man u.U. einiges weggenommen.
Die Konsumentenschutzorganisationen warnen aber davor, dass man sich nicht von den "Statt-Preisen" verführen lassen, sondern die tatsächlich verlangten Preise auch mit anderen Geschäften vergleichen soll. In den USA gibt es sogar Geschäfte, welche einen generellen Rabatt an diesem Tag anbieten. Ein dortiger Verkäufer erklärte mir dabei aber einmal vertraulich, dass er vor Geschäftsöffnung angewiesen wurde, manche Artikel (vieleicht weil diese schon knapp kalkuliert waren?) für diesen einen Tag aus den Regalen in das Lager zurückzustellen.
Analog zu diesem "ersten Weihnachts-Einkaufstag", haben auch die Onlinehändler den Cyber-Monday ins Leben gerufen, wo sie lange auf Lager befindliche Artikel loswerden wollen. Heuer ist dies am 26.11., aber aus Umsatzgier gibt es auch schon eine Cyber-Woche, diesmal vom 19. bis 26. November.
Der Handel kämpft allgemein schon mit geringen Umsatzzuwächsen, welche über der Inflationsrate liegen. Daher werden im Laufe des Jahres auch andere Tage (Ostern, Valentins-, Mutter- und Vatertag usw.) für Verkaufszuwächse "missbraucht". Schließlich ist durch die vermehrte Verwendung den Aktionen (Rabattmarken, 1+1-Preise u.a.m.) es schon mühsam geworden, seriöse Preise zu finden bzw. zu vergleichen. So müsste man fast täglich eine Runde zu allen in der Nähe befindlichen Supermärkten machen und die aktuellen Preise vergleichen, um "günstig" einzukaufen. Einige Preise werden auch nur als Lockmittel benützt, um Leute ins Geschäft zu bekommen, wo dann ungeplante Spontaneinkäufe stattfinden. Scheinbar sind die Aufschläge auf die Einkaufspreise sehr ausreichend, um solche abwechselnde Rabatte zu gewähren. Die wenig vorhandenen Handelsketten üben aber auch auf die Lieferanten großen Druck aus, um dort bessere Konditionen zu erzielen.
Grundsätzlich muss der Verbraucher unterscheiden, ob der "günstige" Einkauf von täglich notwendigen Mitteln durch die größere Menge nur einen sog. "Vorziehkauf" darstellt, oder ob dabei zusätzlicher Bedarf entsteht (z.B. eine Flasche Eierlikör, wenn diese einmal geöffnet wird, dann wird sie meistens auch bald verbraucht, obwohl dies ursprünglich gar nicht beabsichtigt war). Oder zu viel an gekauften Lebensmitteln müssen dann wegen des Verderbens entsorgt werden.
Angebote können dazu beitragen, Wünsche zu wecken. Schritte zur Wunscherfüllung sind selten nicht weit. Bei manchen Menschen häufen sich dann u. U. Dinge an, bei denen Stapelmöglichkeiten und Finanzen schnell ausgeschöpft sind. Messie zu sein, wird weit von sich geschoben.
Jede(r) sollte öfter überdenken, ob dieses oder jenes wirklich nötig ist. Bei Onlineangeboten - mögen sie noch so verlockend sein - ist die Sichtung des Warenkorbes nach Stunden oder am nächsten Tag hilfreich. Keine Gelegenheit wird so einmalig wie geschildert sein. Gleiches gilt auch für Kataloge und andere Werbepost.
Danke @Promise für Deinen Beitrag. Richtig erwähnst Du auch den Kaufrausch von Waren, welche sich später ungenützt zu Hause stapeln. Dieser kann zu einer Sucht ausarten und auch die Familienfinanzen ins Chaos stürzen.
Hier in der Umgebung war eine High Heels-Fetischistin, welche voll Stolz ihre fast 500 vorhandenen Schuhpaare sogar in einer lokalen Zeitung als Foto präsentierte. Dabei hat sie im Interview erwähnt, dass sie bei keiner Städtereise nach Paris, London, Mailand usw. ohne ein paar neue Stöckelschuhe nachhause fliegt und manche davon noch nie benützte. Einige Zeit später hat sie sich auf dringender Empfehlung Ihres Orthopäden (diagnostizierte Fußdeformierung war der Anlass) mittels Garagenverkauf von allen ihren Schätzen trennen müssen.
Es gibt sogar oft von der Industrie Bemühungen, erst einen "Bedarf" für eine neue Ware durch intensive Werbung zu schaffen, welche man bisher nicht gebraucht hat und auch künftig ohne dieser Sache auskommen kann.
Nun haben wir alle den Black Friday mit dem Kaufrausch gut überstanden und gestern war hierzulande als Gegenstück der „Kauf-nix-Tag“ angesagt. In den USA – so berichten mir eben Verwandte – wurde der „Buy Nothing Day“ konsequenterweise am selben Tag wie der Black Friday begangen. Auch den sog. Cyber Monday werden wir hoffentlich überstehen, ohne dass unsere Geldtasche entleert bzw. das Girokonto überzogen wird.
@INGE ::: @GERHARD ::: WIE IMMER HABT IHR BEIDEN RECHT - man muß wirklich heut zu Tge. verdammt aufpassen , dass man da net durchdreht u. hohldreht !! . Deswegen sind Schlingel u. seine Family schon längst wieder in dieser Hinsicht in echt " back to the Roots " gegangen - ... u. WIR sind komplett glücklich damit , weil WIR so ganz andere Maßstäbe u. Richtlinien des gegenseitigen Beschenken neu erlernt haben ! Diesen ganzen AFFENZIRKUS ums beschenken in der Weihnachtszeit ... u. alls was dazu gehört - ... Present suchen - kaufen usw. ect. ect. - ... haben Wir aussen Bords gefetzt , ,.,. Für UNS ist jeder Tag irgentwie Christmas - u. u. u. - indem nix schlimmeres uns in der Family passiert ist - wie z. B. Unfall - Tod - und sonstiges ! Wir sind jedes Christmas heil froh , wenn die Familie " gesund u. gut gelaunt in Weihnachtstimmung für'ne Zeit - mit sich zusammen sitzen kann u. dass Wir uns noch alle komplett zusammen haben jo. Dass ist das wertvollste Geschenk für uns überhaupt , gerade für Patty und mich - yeh ! Post scriptum : Und seit 2011 /12 haben Wir sowieso ganz andere Prioritäten im Leben gesetzt , denn es gibt viel viel wichtigeres als die bescheuerten Christmas Geschenke !!! Deswegen finde ich pers. diesen " Buy Nothing Day " konsequenterweise echt Megacool.
Liebe Inge, lieber Gerhard und Wolter...stimme voll und ganz mit euch überein in allem hier erwähnten...besonders was Geschenke betrifft. Man kann an jedem Tag im Jahr irgend etwas finden für das man dankbar ist...auch im Novembernebel! Denn man weiss ja dass über den Wolken die Sonne immernoch scheint!
"Wenn es nicht so ist wie man will, dann muß man eben so wollen...wie es ist."
Ja @Renate, das Weihnachtsfest ist völlig zu einer kommerziellen Sache verkommen und hat mit dem Ursprung nichts mehr gemeinsam. Wir (meine Frau und ich) haben das ganze Jahr über Muttertag und Geschenke werden gegenseitig auch unter dem Jahr gemacht, wenn entsprechende Wünsche anfallen und erfüllbar sind. Mit additional turnover and profit (zusätzlichem Umsatz und Gewinn) unterstützen wir zum Weihnachtsfest nicht Handel und Industrie.
wir handhaben es seit Jahren schon genauso. Diese verkrampfte Programmierung, zu Festtagen etwas kaufen und weitergeben zu müssen, ist nur ein Tauschgeschäft: Geld gegen Ware - schlimmer noch Geld gegen Geld. Dabei sollten am Ende der Kette doch Freude und Dankbarkeit stehen. Die jedoch werden immer seltener, die für Geschenke auserkorenen Festtage immer mehr.
Früher waren es Geburtstag, Weihnachten und evtl. Muttertag. Nicht zu vergessen Erstkommunion, Firmung und Konfirmation. Nach und nach kamen Valentins- und Vatertag hinzu. Warum sollte man - außer den bunten Nestern - sich nicht auch zu Ostern beschenken? Fast hätte ich vergessen, dass auch viel Trubel um die Einschulung gemacht wird; von Abiturfeiern gar nicht zu reden. Viele Geschenke sind sinnbefreit und davon, den eigentlichen Sinn der Feiertage zu erkennen, sind Schenkende und Beschenkte oft weiter entfernt als von einem Fest bis zum nächsten.