Heute ist Black Friday – die Rabattschlacht ist wieder in vollem Gange. Der Handel macht einen Milliardenumsatz und viele Konsument:innen freuen sich über vermeintliche Schnäppchen. Dabei spricht einiges gegen den Black Friday.
Am Freitag nach Thanksgiving – 26. November 2021 – findet in den USA traditionell der Black Friday statt, am Montag darauf der Cyber Monday (der Start des Weihnachtsverkaufs von Online-Shops). An den beiden Tagen locken Geschäfte und Online-Händler mit Sonderangeboten und Rabatten – und die Kund:innen schlagen zu. Als alternatives Konzept haben einige Shops und Hersteller zudem den Green Friday ins Leben gerufen. Dabei sollen nicht (nur) Kund:innen profitieren, sondern auch die Natur.
1. Vermeintliche Schnäppchen sind gar nicht immer günstiger
„Das beste Angebot des Jahres“, „Top-Deal“, „70 Prozent Rabatt“ – am Black Friday locken die Händler mit Preisnachlässen, Schnäppchen und Rabatten. Allerdings ist nicht jedes Sonderangebot auch wirklich günstiger.
Das Vergleichsportal Netzsieger hat einen Monat lang Preise für Fernseher, Smartphones, Kühlschränke und Waschmaschinen der Händler Amazon, Alternate, MediaMarkt und Saturn beobachtet – und dabei starke Preisschwankungen festgestellt. Nur bei einem von acht untersuchten Geräten sei der Preis kontinuierlich gesunken. Bei einigen Geräten sei der Preis kurz vor dem Black Friday sogar um bis zu 70 Euro gestiegen.
Eine Analyse der ZDF-Sendung WISO kam 2018 zu einem ähnlichen Ergebnis: Das Team der Sendung hat 3.068 Produkte beobachtet und die Preise dokumentiert. Der Beobachtungszeitraum: Zwei Monate vor dem Black Friday 2017 und vier Monate danach. Das Ergebnis: Bei den meisten Produkten blieb der Preis gleich. „Ein Tag, der günstige Preise verspricht, sie aber nicht bietet“, lautete das Fazit der Sendung.
Trotzdem hat man den Eindruck, am Black Friday Geld zu sparen. Das liegt an einem Trick der Händler: Sie versprechen beispielsweise 50 Prozent Rabatt auf den „Originalpreis“ – und nennen dabei die „unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers“ (UVP). Die UVP ist allerdings sehr hoch angesetzt, kaum ein Händler kassiert diese Preise wirklich. Indem die Händler einen übertrieben hohen Preis angeben, wirkt der Black-Friday-Rabatt deutlich größer, als er eigentlich ist.