Abgesehen davon, dass die Europäer und Amerikaner zu viel Fleisch konsumieren, muss erwähnt werden, dass nun auch bevölkerungsreiche Staaten, wie beispielsweise China, Indien und Indonesien vermehrt Fleisch konsumieren. Juden und Mohammedaner lehnen Schweinefleisch ab, Buddhisten u.a. dafür alles vom Rind. Daher der enorme Bedarf an Anbauflächen für die bevorzugten Futtermittel für die Mast (z.B. Soja, Mais und Getreide) und der gewaltige Anstieg durch umweltschädigende Gase beim Wiederkäuen und der Gülle.
In diesem Zusammenhang muss auch die nicht artgerechte Tierhaltung bei der industriellen Fleischproduktion erwähnt werden. Nur ein Beispiel aus der heutigen Rindermast: Um möglichst schnell das beliebte und hochwertige "marmorierte" (fettdurchzogene) Rindfleisch zu bekommen, genießen die riesigen Herden in Südamerika, USA und Australien die ersten 18 Monaten in wunderbarer Freiheit mit dem Angebot an Grünfutter. Dann kommen sie für zirka 100 Tage in sog. feedlots (= Gatter), das sind im Freien auf relativ engem Raum Plätze mit Futtertrögen, wo in kurzer Zeit nur Mais und Sojafuttermittel zur Mast zur Verfügung stehen. Nur so können die gewünschte Gewichtszunahme von 1,5 kg pro Tag erreicht werden. Die Tiere stehen und liegen dabei in den Exkrementen und manchmal bei Regen auch im Schlamm. Durch diese unnatürliche Ernährung wird die normale Pansentätigkeit mit dem Wiederkäuen drastisch reduziert, wodurch auch Tierkrankheiten entstehen können.
Mein persönlicher Fleischkonsum ist relativ klein (der Durchschnittsdeutsche isst pro Jahr über 60 kg) und ich bevorzuge Rindfleisch aus Weidehaltung bzw. Heufütterung. Leider wird dies in Supermärkten oft nicht extra deklariert, da muss man direkt zum kleineren Landwirt bzw. Bauernmarkt gehen. Auch die nunmehr stark verwendete Silofütterung hat viele Nachteile für Kälberaufzucht, Milch- und Käsegewinnung. Natürlich ist es meist für die Landwirte arbeits- und finanzmäßig günstiger, Silage herzustellen, als das Vieh im Sommer im Freien zu halten und im Winter mit dem Heu zu füttern.
Hier zwei Fotos, wo auf engstem Raum zigtausende Rinder in feedlots ihr Dasein bis zur Schlachtung führen.
Eben lese ich im seriösen "Aufdecker-Forum" ADDENDUM: Zum Beispiel sind unsere wochenlangen Versuche gescheitert, eine Drehgenehmigung in einem Schlachthof zu bekommen – kein Unternehmen will Einblick in die Produktion eines unserer Grundnahrungsmittel geben.
Der Fleischkonsum ist in den vergangenen hundert Jahren jedenfalls so sehr angestiegen, dass Historiker einen eigenen Begriff dafür gefunden haben: „meatification”. 360 Millionen Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe und über eine Milliarde Geflügel werden jedes Jahr durch Europa transportiert. Die Auswirkungen dieses Umbruchs auf den Planeten sind so gravierend, dass auch in manchen Fleischproduzenten ein dramatischer Gedanke reifte: Ist das richtig, was ich da tue? Andere wurden Jegana: Sie essen nur noch Fleisch, das sie selbst schießen.