Die ostasiatischen Firmen Ofo und oBike hatten die Großstädte mit zigtausenden gelben bzw. gelb-silber-lackierten Leihfahrrädern überschwemmt. Die Idee war, mittels moderner Smartphone-Apps günstig für einige Zeit diese Fahrräder zu benützen und dann am Ziel einfach irgendwo wieder abzustellen.
In Wien hat dies zu enormen Schwierigkeiten auf Gehsteigen, in Parks und anderswo geführt, sodass die Stadt gezwungen war, besondere Regeln für diese Art der Leihräder 08/2018 zu erlassen. Einerseits gab es in der Zwischenzeit international ähnlich Probleme und zweitens wollten beide Firmen diese regulatorischen Auflagen nicht akzeptieren. OBike aus Singapur ging in die Insolvenz und Ofo ist nun auf Tauchstation.
Die Stadt Wien hat nach einer zweimonatigen Warnfrist nun über 1.000 dieser „herrenlosen“ Fahrzeuge eingesammelt und dadurch sind enorme Kosten entstanden, welche man vermutlich von den Verursachern nicht eingefordert werden können. Sicher haben manche Private von dieser Chance vorher auch Gebrauch gemacht und einige der ursprünglich mehrere tausend vorhandenen Fahrräder umlackiert und in Osteuropa verkauft. Die Stadt Wien stellte nun fest, dass von den 1000 derzeit gelagerten Fahrrädern die Hälfte nicht mehr reparierbar sind und daher verschrottet werden müssen, was zusätzliche Kosten verursacht. Man darf nicht vergessen, dass es sich fast ausschließlich um Fahrräder mit billiger Ausstattung handelte und oBike keine Gangschaltung hat und mit Vollgummireifen ausgestattet ist. Um die bezahlten Depotkosten sind die Benützer aber umgefallen. Ich nehme an, in anderen Großstädten (z.B. Berlin, München) ist es ähnlich, denn in vielen Ländern ist dieser Hype schon wieder vorbei.
Es gibt aber in vielen Städten seriöse Fahrradverleihs, welche die Fahrräder auch ständig auf Fahrtüchtigkeit prüfen bzw. reparieren. Z.B. Citybike in Wien mit 120 Abstellmöglichkeiten. Natürlich mit Werbetafeln, welche einen Teil der Kosten tragen: