Sind auch wir und unsere Krankenkasse bei den Abgezockten dabei ? Dieser Bericht lässt uns nachdenken. Man konsumiert lange Zeit die Statine, nimmt die Nebenwirkungen in Kauf und jetzt soll das unnötig sein ?
@Dr.KlausP Bei den Cholesterinwerten muss man zwischen dem HDL (High Density Lipoprotein) und dem LDS unterscheiden. Während die HDL meist „gut“ bezeichnet wird (Normalwert: mind. 40 mg/dl), sind die LDS-Werte bei den meisten Menschen zu hoch. Da wurde ein Grenzwert von 200 mg/dl für das Gesamtcholesterin festgesetzt, denn darüber steigt auch die Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen. Oft sind hohe Werte auch erbbedingt. Andererseits ergeben die meist verwendeten Sterine bei falscher Anwendung auch Muskelbeschwerden. Daher werdengute Ärzte immer die Vor- den eventuellen Nachteilen gegenüberstellen und dann die beste Therapie wählen.
Ähnliches geschieht bei den Blutdruckwerten, wo weiterhin der systolische (obere) Wert von 120 als „normal“ und zwischen 121 und 130 als erhöhter Blutdruck angesehen wird. Ab 130 gibt es nun mehrere Stufen: Hypertonie Stufe 1 von 130 bis 139 usw.
Für die Werte bis 129 braucht es nur bessere Ernährung (Gewichtreduktion, erhöhte Kalium-und reduzierte Natriumeinnahme) . Wenn der Kardiologe bei der Hypertoniestufe 1 kein erhöhtes Risiko für eine Herzerkrankung feststellt, dann sind Pharmazeutika auch nicht unbedingt erforderlich. Tatsache ist aber auch, dass die Pharmaindustrie (aus Gewinngründen) und viele verschreibende Ärzte (um auf 'Nummer Sicher' zu sein) lieber mehr bzw. höhere Dosierungen empfehlen.
Um diesen oft widersprüchlichen Dilemma zu entgehen, reduzieren kluge Patienten die Dosis - z.B. lassen sich viele Tabletten teilen*) - bzw. nehmen Pillen mit geringerer Wirkstoffmenge ein. Natürlich sollten bei solchen Entscheidungen regelmäßig die Blutwerte (wegen des Cholesterinspiegels) festgestellt bzw. der Blutdruck kontrolliert werden.
Beim Messen des Blutdrucks ist absolute und längere Ruhestellung (10 Min.) erforderlich. Die WHO empfiehlt sogar die Aufzeichnung von vielen Tageswerten (immer zur gleichen Uhrzeit) und die Errechnung des Durchschnittes von mind. 10 Messungen. Nur dieser Durchschnittswert ist für die Beurteilung und eventuelle weitere Maßnahmen entscheidend, denn vereinzelte "Ausreißer" können ignoriert werden. Also sollte der Durchschnitt bzw. 7 von 10 Messungen unter 135/85 sein.
*) Tablettenteilung ist bei den Medikamenten nicht empfehlenswert, welche außen einen Magenschutzüberzug aufweisen.
P.S.: Im Arztzimmer sowie den Kliniken ist - aus welchen Gründen auch immer - der Blutdruck etwas höher. Daher spricht man humorvoller Weise auch vom "Weißen Kittel-Aufschlag".