Bekanntlich gibt eine Kuh nur dann Mich, wenn sie ein Kalb (ggfs. auch Zwillinge) geboren hat. Leider wird den Kühen schon am ersten Tag nach der Geburt ihr Kalb weggenommen, damit die Milch vermarket werden kann. Lediglich anfangs bekommt das Kalb noch etwas der noch zu fettreichen Milch im Kübel angeboten.
Die Kälber wachsen in engsten Ställen auf, wobei die männlichen Tiere entweder wegen des begehrten weißen Kalbfleisches bis zur Schlachtung nur mit Milch o.ä. ähnlichem gefüttert werden oder fast wertlos in ferne Länder zur Stärkung und späterer Schlachtung exportiert werden. Dabei sterben schon einige wegen der schlechten Transportbedingungen bzw. müssen mühsam Futter auf trockenen Weiden finden. Die weiblichen Tiere Kälber werden entweder selbst als Milchkühe verwendet oder an Großbetriebe weiterverkauft.
Da – wie schon erwähnt – eine Kuh nur für einige Monate nach der Geburt Milch abgibt, wird getrachtet, diese bei nächst möglicher Gelegenheit (Eisprung) wieder zu befruchten. Dies geschieht heutzutage fast ausschließlich mittels künstlicher Besamung mit am Markt erhältlichen und tiefgefrorenen Samen von wenigen Stieren. Die heutigen Züchtungen haben die Milchleistung pro Kuh in den letzten Jahrzehnten mehr als verdoppelt, gleichzeitig aber wurde dadurch die Milchleistung in späteren Jahren reduziert. Daher werden die Kühe nach stark sinkender Leistung dann dem Schlachthof zu geführt.
So funktioniert die heutige industrielle Milcherzeugung mit Melkmaschinen bzw. in Großbetrieben mittels Melkkarusell. Die Tiere sind alle mit lesbaren Chips versehen, daher kann computermäßig für jedes einzelne Tier dir Nahrungsaufnahme vom Kraftfutter (viel Sojaschrot aus Übersee) sowie tägliche Milchleistung computermäßig erfasst werden. Die Aussortierung für den Schlachthof erfolgt bei den Großbetrieben auch automatisch in speziellen Gangweichen.
Da in Massentierhaltungen bei auftretenden Krankheiten vielfach das betroffene Tier nicht extra behsandelt wird, bekommen dann alle (!) entsprechende Medikamente.
Viele Kleinbauern (als Nebenerwerbsbetriebe) haben die Milchproduktion völlig eingestellt und verwenden ihre Weidefläche oft für sog. Mutterkuhhaltung. Da genießen die Kälber in ihrer Jugend noch die Muttermilch und auch für einige Monate den Auslauf im Freien. Später werden die Kühe auch wieder besamt und die Kälber – wie oben beschrieben – „vermarktet“.
Ebenso genießen die riesigen Rinderherden in Südamerika, Australien und den USA in ihrer Jugend noch eine natürliche Umgebung, werden aber später brutal zusammengetrieben, zusammengepfercht und mittels Kraftfutter möglichst schnell zum erwünschten Schlachtgewicht geführt.
@Gerhard, so ist es heute, es keine Gefühl mehr vorhanden für ein Lebewesen. Früher kannte jeder Bauer seine Kühe mit Namen, das waren seine Tiere welche sein Dasein sicherten. Wenn man heute sieht wie mit Tieren umgegangen wird, dann fehlen mir die passende Worte. Meine Großeltern kamen beide von einem Bauernhof und ich war als Junge sehr viel im Stall bei den Kälbern, die hatten es mir besonders angetan.