Bild entfernt (keine Rechte) Cremig und fast fettfrei
Die Wikinger sollen Skyr-Joghurt vor mehr als 1.000 Jahren nach Island gebracht haben, wo das an Quark und Joghurt erinnernde Produkt traditionell auf dem Speiseplan steht. Von dort kam es erst vor etwa vier Jahren in deutsche Supermärkte. Was das Milchprodukt von seinen Verwandten unterscheidet, erfahren Sie hier.
Skyr wirkt erstmal wie ein Zungenbrecher, ist aber eigentlich ein leckeres Milchprodukt aus Island. Es hat eine ähnliche Konsistenz wie Joghurt oder Quark, ist allerdings etwas ganz Eigenes. Seine Grundlage ist entrahmte Milch, die mit Milchsäurebakterien und Lab versetzt wird.
Generell ist Skyr vergleichbar mit Magerquark: Das cremige Milchprodukt liefert bei nur 0,2 Prozent Fett viel Kalzium und Eiweiß. 100 Gramm haben dabei nur 57 Kalorien.
Die Kalziummenge im Skyr liegt bei 107 bis 150 Milligramm. Das ist so viel, dass das Kalzium im Skyr-Joghurt oft leicht flockt. Zumindest den Magerquark hängt Skyr damit ab. Dafür enthält dieser etwas mehr Eiweiß als Skyr-Joghurt, nämlich rund elf Prozent. Beim Laktosegehalt halten sich Quark, Joghurt und Skyr in etwa die Waage (drei bis vier Prozent).
Diese Eigenschaften machen Skyr-Joghurt zu einem sättigenden Milchprodukt, bei dem Sportler gerne zugreifen. Zudem fördert die Mischung aus Eiweiß und Kalzium den Muskel- und Knochenaufbau bei Heranwachsenden.
Mit Obst und Müsli vermengt, ist das Milchprodukt sowohl als leckeres Frühstück als auch als Zwischenmahlzeit geeignet. Skyr-Joghurt schmeckt ähnlich säuerlich wie Joghurt, hat gleichzeitig aber eine festere Konsistenz wie etwa Quark.
Auch mit verschiedenen Fruchtzubereitungen und in Streichfetten wird Skyr hierzulande verkauft. Die Milch, aus der Skyr für den deutschen Markt hergestellt wird, stammt laut der Verbraucherzentrale Bayern übrigens in der Regel aus Deutschland.
Den Frischkäse SKYR (kein Joghurt) gibt es bei uns schon seit einigen Jahren. Er ist wegen des Protein-/Eiweißgehaltes, wenig Fett und Kohlehydrate (dafür reichlich Kalium, Kalzium und Magnesium) ein richtiger Hype geworden und wird von den Molkereien trotz des höheren Verkaufspreises marketingmäßig gut beworben. Tatsächlich kann man aber das gleiche Ergebnis auch mit abwechselnd (ev. wasservermischten) Magerquark und fettarmer Joghurt erzielen.
Skyr war ursprünglich ein bäuerliches Produkt aus Schafsmilch in Island, wird aber – sogar von den Isländern – in Skandinavien und Deutschland (Mecklenburg-Vorpommern) aus lokaler Kuhmilch gewonnen.
Fazit: Skyr-Frischkäse ist gesund und lecker, auch wenn man da im Supermarkt gegenüber Joghurt oder Magerquark einen „Islandaufschlag“ von über 100 % (!!) bezahlen muss. Dies vor allem wegen der Lizenzgebühren und höherer Gewinnspannen für die Molkereien und Supermärkte. Eigentlich wollen die Molkereien und Supermärkte Quark und Joghurt nicht verdrängen, sondern ein zusätzlich gewinnbringendes Produkt lancieren und auch, um den Milchüberschuss zu reduzieren. Neben dem erwähnten Frischkäse gibt es viele andere Skyrprodukte wie Butterersatz, Speiseeis, Früchtezugabe u.v.a.m. In Deutschland ist diese Rechnung voll aufgegangen, in anderen Ländern ist man dazu etwas kritischer.