war immer Samstag abend Badetag für die ganze Familie(was bei mir auch höchste Eisenbahn war) denn für heißes Badewasser musste der Boiler mit Holz ,oder /und Brikett aufgeheizt werden und danach gabs zum Fernsehen ne kleine Schale mit Knabberzeug und Schokolade.
… sind wir von einem Ort in den anderen gezogen. Unsere bisherige Vermieterin hatte mich freiwillig während des Umzugs aufgenommen. In ihrer vornehmen Stadtwohnung machte ich erstmals mit einem Badezimmer Bekanntschaft. Bereits am 1. Abend führte die Brause in der Badewanne eine Drehung nach der anderen durch, und ich habe mit kullernden Tränen wie erstarrt an der gegenüberliegenden Wand gestanden. Als das Wasser unter der Tür her in die Diele geflossen ist, kamen Helfer in der Not und drehten den Wasserhahn zu. Danach bewaffneten sich alle mit Aufnehmern und Eimern, um die Überschwemmung zu beseitigen. Nach Trockenlegung wurde mir ohne Murren die ordnungsgemäße Benutzung der Armatur gezeigt. Meinen Eltern haben sie kein Sterbenswörtchen davon erzählt. In der neuen Wohnung hatten wir dann auch ein Badezimmer.
Zitat von verleihnix im Beitrag #32war immer Samstag abend Badetag … denn für heißes Badewasser musste der Boiler mit Holz oder /und Brikett aufgeheizt werden
Im neuen Badezimmer gab es auch einen derartigen Badeofen. Mit Heizmaterial musste sorgsam umgegangen werden. Viel vom Deputat (mein Vater war Bergmann) wurde verkauft oder eingetauscht. Also stand am Badetag noch oft die mit dem allernötigsten Warmwasser befüllte Zinkwanne wieder in der warmen Küche.
… haben Bill Haley and his Comets 1954 'Rock Around The Clock' aufgenommen und entscheidend dazu beigetragen, dass sich Rock'n'Roll über den Erdball verbreitete … Ist mir durch den heutigen Beitrag unseres Entertainers eingefallen. @jokel
Unsere Zinkwanne ist sogar auf Wanderschaft gegangen. Mutti und ich waren während der Evakuierung in Oeventrop bei Arnsberg. Opa, der die Wanne dorthin bringen wollte, musste wegen Bombenalarms aus dem Zug und den Rest zu Fuß bewältigen. Bei Alarm verkroch Opa sich immer mit der schützenden Zinkwanne überm Kopf. Glücklicherweise haben beide alles heil überstanden.
Schlauer Opa! Abgesehen davon, war so eine Zinkwanne damals etwa sehr Kostbares! Als ich noch jung war...wurden Kinder in Grossbritannien auch drin gebadet...vorm offenen Kamin...
… hatten wir keinen offenen Kamin, aber einen Kohlenherd, auf dem oft Teewasser kochte. Tee wurde vorzugsweise mit braunem Kandis getrunken, der im nahen Kramladen verpackt in spitze, braune Tüten, verkauft wurde. Einmal musste ich die braunen Bröckchen wegen Verunreinigung zurückbringen. Frau Pfennig (die Ladenbesitzerin hieß wirklich so) warf einen kurzen Blick in die Tüte und meinte: "Nimm alles wieder mit und sag deiner Mutter, dass die Haare vom Sack sind". Mehr oder weniger laut lachten andere Kunden, als ich antwortete: "Sackhaare mögen wir aber auch nicht." Soweit Inges Kindermund Anfang der 50er Jahre. Verzeiht mir bitte, falls ich im Stübchen schon davon erzählt haben sollte. Alle waren mal jung und schreiben vielleicht auch hier oder woanders im Stübchen etwas aus der Erinnerung nieder. Schön wär's.
hatten wir keine geteerten Gehwege. Alle Löcher wurden mit Asche oder Schlacke ausgebessert. Bei Stürzen wurden meistens Knie, Hände oder / und andere Körperteile verletzt. Mutti entfernte vom Zupflastern oft Schlackenteile mit Mallebrin und Pinzette aus den Wunden. Manche Träne ist dabei geflossen. Aber es gibt bei mir keine einzige Narbe mit blau-schwarzem Einschluss.
Beim Schokoladentrick ist mir eingefallen … … dass Osterhasen aus Schokolade lange Zeit oberen Mittelfach des Schrankes hinter Glas verwahrt wurden. Ganz vorsichtig entfernte ich mehrfach die bunte Umhüllung nur hinten, glättete diese sorgfältig, um damit die Löcher zu bedecken, die durch Ausbrechen von Schokostücken entstanden waren. Meine Eltern wunderten sich längere Zeit, wie lange ich dem süßen Genuss widerstehen konnte. Die Schummelei fiel erst auf, wenn ein in der Nähe stehendes Teil dem Schrankfach entnommen wurde und die von mir geschaffenen Gebilde zusammenbrachen.