bei uns war gestern große fahrraddemo. viele Schüler und etliche Mamas , die noch nicht ganz begriffen haben was für alte Kühe sie sind, waren mit dem Fahrrad durch den Kreis gestrampelt . in Hannover haben wohl 3000 auf den strassen rumgelungert . was haben die bisslang damit erreicht NIX was werden die damit erreichen gar nixvölliger Unsinn diese geduldete Schulschwänzerei ! hat überhaupt irgendwann mal so eine halbgare Demonstriererei was gebracht ,ausser der Gefahr das irgendwelche idioten irgendwann anfangen Steine zu werfen oder Autos anzuzündeln . ich meine das man dem Quatsch langsam mal nen Riegel vorschieben müsste .
wenns erlaubt ist, hier meine Gedanken zu Deinem interessanten Beitrag:
Ich bin in jungen Jahren auch auf die Strasse gegangen und habe demonstriert, gegen die Menge der ursprünglich geplanten Atomkraftwerke. Und der damalige Widerstand von mir und vielen Mitstreitern hat etwas gebracht. Denn dadurch wurde so manches AKW das zusätzlich gebaut werden sollte - und jetzt wieder für viele Millionen abgebaut würde - erfolgreich verhindert. Wir haben diese Demos an den Wochenenden in unserer Freizeit mitgemacht. Es wäre uns nie eingefallen, während der Schul- oder Ausbildungszeit sowas zu planen. Das war für uns gar keine Frage.
Das was da heute mit Fridays for Future abläuft, sehe ich ähnlich wie Du, hab da aber noch ein paar eigene Gedanken dazu. Für eine nicht unerhebliche Menge derer die mitmachen ist dies vielleicht ein willkommener schulfreier Tag. Viel mehr Sorgen macht mir, das diese jungen Menschen instrumentalisiert und benutzt werden und dies einfach nicht wahrhaben wollen.
Was da mittlerweile propagiert wird, bekommt meiner Meinung nach immer mehr ein ordentliches Gschmäckle von Ökodiktatur. Mir ist durchaus bewusst, das es bei uns mit dem Umweltschutz und dem Artenschutz ned gut steht. Doch die Art und weise, wie dies von den Akteuren rübergebracht wird, macht mir richtig Bauchgrummeln. Das hat nix mehr mit sachlichen Argumenten zu tun.
Einen riesigen Ellerbecker-Rundschlag starten und alles gleichzeitig anprangern - offensichtlich nach dem Motto:"mehr Masse als Klasse" ist der ganzen Thematik meines Erachtens absolut nicht förderlich. Das erscheint mir alles irgendwo oberflächlich und schnell hochgeschossen. Da geht nix richtig in die Tiefe, die vermisse ich dabei irgendwo.
Wenn ich auch noch sehe, das Menschen die da mitmachen ihr i-Phone in der Hand haltenund drauf rumtippen und die Plastik-Cola oder Limoflasche zum Trinken ansetzen und gleichzeitig gegen die Plastikvermüllung der Ozeane wettern, da fällt mir nix mehr ein. Widersprüchlicher gehts doch schon nimmer. Und wenn die lieben Schülerinnen und Schüler sowas unbedingt starten wollen, dann sollten sie dies doch an den Wochenenden in ihrer Freizeit statt in der Schulzeit machen. So sehe ich das auch.
Ich bin noch aus einer Zeit, in der im Ruhrgebiet von Kohle und Stahl gelebt wurde. In unserer Nähe war u.a. Hoesch. Auf den Fensterbänken konnte man sehen, was gerade bearbeitet und durch Schornsteine geblasen wurde. So konnte es selbstverständlich nicht bleiben. Nach und nach verschwanden die Verunreinigungen; die Umgebung wurde sauberer. Aber leider verschwand auch nach und nach Broterwerb für viele Menschen. Das Stahlwerk wurde nach China verkauft, abgebaut, beim Käufer wieder errichtet und verbläst die Schmutzpartikel jetzt dort. Ähnlich geht es mit Autos. Hier aufgrund vieler (Umwelt)-Auflagen nicht mehr zulässig, werden sie aufgekauft und fahren an neuen Bestimmungsorten noch viele, viele Jahre. Das sind nur einige Beispiele. An denen zeigt sich aber, dass Bemühungen kaum etwas bringen, wenn sie einseitig erfolgreich sind und sich nicht umfassend durchsetzen lassen. Irgendwann wird hierzulande alles so grün sein, dass auch viele derer, die dafür freitags auf die Straße gegangen sind, im Gesicht grün anlaufen.
@Promise Sicher geht richtiger Naturschutz nur global, d.h. alle Länder müssen da mittun. Denn derzeit haben wir in den Industrieländern schon hohe Umweltauflagen, während sich andere Staaten darum nicht kümmern, daher - neben den niedrigeren Arbeitskosten - auch günstiger ihre Produkte am Weltmarkt anbieten können. Das macht auch unserer Wirtschaft schwer zu schaffen.
Erfreulicherweise hat die Politik der "verlängerten Werkbank" schon den Höhepunkt überschritten und manche nach Osteuropa oder Fernost ausgelagerten Produktionen kommen wieder zu uns. Denn erstens wurde dort vieles ungerechtfertigterweise kopiert, weiters sind die Löhne auch in den anderen Ländern schon höher geworden und drittens sind für vollautomatische Produktionen (mit Robotern) die Herstellungskosten fast überall gleich. Unser Nachteil bleibt aber, dass dazu nicht mehr viel und vor allem unqualifiziertes Personal benötigt wird.
Das Bemühen, unsere Welt für die nächsten Generationen zu erhalten, ist schon gut, aber die "FFF-Bewegung" geht ins Extreme. Vor allem sollten die Parteien und Schulen dafür den Kindern nicht den Freitag schulfrei geben.