In einem Dorf lebte ein Bauer und der hatte eine Bauernmagd. Es war ein anspruchslose und brave Magd. Als die Magd eines Tages die Kühe melkte, kam eine Schlange, eine Natter. Plötzlich fing die Natter an zu sprechen, denn sie konnte die Menschensprache. „Du bist eine arbeitsame und brave Magd und nur du kannst mich erlösen. Ich bin ein verwunschener Prinz. In drei Tagen komme ich wieder und sehe dann abscheulich aus. Du darfst mich nicht weg schicken. In meinen Mund habe ich einen goldenen Schlüssel. Diesen Schlüssel brauchst du, um ein kleines Kästchen zu öffnen. Dort steht drin, was du machen musst.“ Die Natter kroch weg und die Magd melkte weiter die Kühe.
Die drei Tage waren vergangen und da kam eine Furcht aussehende Schlange. Sie hatte einen goldenen Schlüssel im Maul. Die Schlange kroch an die Magd hoch und schlang sich um den Hals der arbeitsamen Magd. Da bekam die Magd Angst und schüttelte sich. Dabei fiel der Schlüssel aus ihrem Maul. Die Schlange schlich wieder weg und ließ die Magd allein. Sie hob den Schlüssel auf und hatte nun den goldenen Schlüssel. Aber sie wusste nicht welches Kästen es war, in dem der Schlüssel passte. Das hatte ihr die Schlange nicht gesagt. Sie suchte lange das Kästchen, doch fand es aber nicht. Die Jahre vergingen und die Schlange hatte sich nicht mehr blicken lassen. Eines Tage kroch die Natter wieder in den Stall und traf die Magd. Sie sprach zur Magd: „Hättest du damals nicht Angst vor mir bekommen und mich um deinen Hals gelassen, dann hätte ich dir verraten welches Kästchen du öffnen musstest. So bleibe ich für immer eine Schlange und werde niemals erlöst.“ Dann verschwand die Natter und ließ sich viele Jahre nicht mehr sehen.