Wie man seine schmutzige Wäsche wäscht, ist jedem selbst überlassen. Die Franzosen mögen es beispielsweise gern unkompliziert, in chinesische Waschmaschinen bauen die Hersteller eigene Musikchips ein, in den USA wäscht man vorwiegend kalt und hilft mit entsprechenden Bleichmitteln nach, in Italien steht wiederum die Waschmaschine nicht selten draußen.
Es gibt allerdings einige Wasch-Angewohnheiten, die erwiesenermaßen falsch sind und sich dennoch hartnäckiger halten als ein Curryfleck auf der weißen Hose. Seien es krude Tipps, die im Internet kursieren, oder sogenanntes „Expertenwissen“, das jahrzehntelang immer wieder aufgetischt wird – im Folgenden werden 10 verbreitete Wäsche-Märchen endlich aufgeklärt:
1. „30°-Wäsche kann problemlos mit 40 °C gewaschen werden.“
Waschempfehlungen in Kleidungsstücken sind freiwillige Angaben des Herstellers. Mit ein wenig Erfahrung kann man sie getrost so auslegen, wie man es für richtig hält. Allerdings ist die pauschale Regel „+10 °C sind kein Problem“ nicht zu empfehlen. Denn empfindliche Stoffe wie Wolle oder Seide reagieren auf diesen Temperaturunterschied äußerst sensibel. Sind solche Stoffe stark verschmutzt, sollte man sie daher lieber vorbehandeln und mit der angegebenen Höchsttemperatur waschen.
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2. „Die Waschmaschine frisst Socken.“
Einsame Socken, die ihr passendes Gegenstück suchen, sind wohl in allen Haushalten gang und gäbe. Das Märchen von der sockenfressenden Waschmaschine stimmt allerdings nur in sehr, sehr seltenen Fällen. Es kann zwar durchaus passieren, dass eine Socke bei einer alten Waschmaschine durch ein lockeres Dichtungsgummi rutscht. Im Regelfall wird der verlorene Sockenpartner aber in einen Bettbezug, hinter den Schrank oder in eine falsche Schublade gerutscht sein.
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3. „Nasse Wäsche nicht in der Trommel liegen lassen.“
Auch hinter diesem Märchen steckt ein Körnchen Wahrheit. Lässt man die nasse Wäsche längere Zeit in der Trommel liegen, fängt sie an zu müffeln. Das passiert aber erst ab mehreren Stunden. Kein Grund also, sich in Stress zu versetzen, nur weil man die Wäsche nicht sofort aufhängen kann, sobald der Waschgang fertig ist.
4. „Essig schadet der Maschine.“
Am Essig scheiden sich die Geister. Die einen halten ihn für einen ökologischen Weichspüler-Ersatz, die anderen haben Angst, dass die Säure die Gummidichtungen angreifen könnte. Um gefährlich zu sein, ist der Säuregehalt von 100 ml 5%igem Essig, der mit 50 l Waschwasser und alkalischer Seifenlauge verdünnt wird, allerdings viel zu gering. Umgekehrt sind allerdings auch seine kalklösenden Eigenschaften in dieser Konzentration nur marginal. Immerhin: Schaden tut der Essig nicht. Wer festsitzenden Schweißgestank aus Hemden herausbekommen möchte, kann das gute Stück also getrost in Essigwasser einweichen, bevor es gewaschen wird.
5. „Wäsche mit Pfeffer und Salz würzen.“
Was sich seltsam anhört, wurde eine Zeit lang im Internet und sogar in mancher Fernsehsendung empfohlen. Der Pfeffer soll angeblich Grauschleier beseitigen, indem er wie feines Schleifpapier Schmutz- und Waschmittelreste aus den Fasern reibt – wie viel Pfeffer für solch einen Effekt nötig wäre, bleibt aber ein Geheimnis. Das Salz soll wiederum die Farben der Buntwäsche schützen. Salz hilft jedoch allenfalls bei frischen Rotweinflecken. Der Mythos, dass Salz Farben strahlend halten könne, kommt wohl daher, dass bei Batik-Verfahren Salz zum Einsatz kommt.