Schon mein ganzes Leben lang begleitet mich das “Krankenhaus am Urban” in Kreuzberg. Bereits als kleines Kind war ich öfter dort, wenn mal wieder was kaputt gegangen war. Da wir in der Nähe wohnten, war das sehr praktisch. Weil meine Schule gleich um die Ecke war, wurde das Krankenhaus auch Teil meiner Freizeitgestaltung. Neben dem Hochhaus-Neubau von 1970 gab es ja noch das alte Gelände, mit seinen 2- und 3‑stöckigen Gebäuden aus der Kaiserzeit. Natürlich durfte man als Kind da nicht allein rein und es war immer wieder spannend, wie wir es schafften, uns am Pförtner vorbei oder sogar über die Mauer auf das Grundstück zu schleichen. Besonders gruselig waren dann die “Mutproben”, die darin bestanden, in die Leichenkammer einzubrechen.