Das kennt jeder: Schon wieder hat man den Schlüssel verlegt oder der Name eines Bekannten fällt einem nicht ein. Wenn die Vergesslichkeit mit dem Alter zunimmt, stellt manch einer sich die Frage: Ist das vielleicht Alzheimer? Weltweit leiden über 35 Millionen Menschen an der unheilbaren Krankheit, die Hirnzellen absterben lässt und das Gedächtnis zerstört. Und die Zahl der Betroffenen wächst mit 250.000 Neuerkrankungen pro Jahr rasant. Doch wie macht sich die Demenzerkrankung bemerkbar? Sieben Fakten zu Alzheimer.
Die Gesellschaft ist nicht gerüstet
Schauspielerin Heidi Kabel hatte Alzheimer, der Historiker Walter Jens und der frühere US-Präsident Ronald Reagan auch. Weltweit leiden über 35 Millionen Menschen an der unheilbaren Krankheit, die Hirnzellen absterben lässt, das Gedächtnis zerstört und das Wesen verändert. Und die Zahl der Betroffenen wächst rasant. "Leider ist unsere Gesellschaft aber nicht gut gerüstet für das gewaltige Ausmaß und die wachsende Dimension des Problems", sagt der Kölner Neurologe Professor Gereon Fink. Wissenschaftler rechnen mit 115 Millionen Demenzkranken bis zum Jahr 2050. In Deutschland leiden 1,2 Millionen Menschen an Demenz, deren häufigste Form Alzheimer ist. Jährlich erkranken bis zu 250 000 Menschen neu.
Patienten sollen länger "alltagstauglich" bleiben
Beim Thema Demenz werden wir in Deutschland noch viel mehr tun müssen. Das ist die größte Herausforderung, vor der wir stehen", sagt auch Maria Hanisch, Pflege-Expertin des Wohlfahrtsverbandes Caritas in Köln. "Im stationären Pflegebereich treffen Sie fast nur noch auf Demente." Medikamente können nicht heilen, aber manchmal helfen, dass die Krankheit erst später ausbricht und der Betroffene länger "alltagstauglich" bleibt. Die Antidementiva helfen jedoch nur bei früher Diagnose. Und genau daran hapert es oft: "Meine Mutter ist nachts ohne Schlüssel aus dem Haus gegangen, hat keine Lebensmittel mehr gekauft, dafür immer wieder dasselbe Putzmittel. Sie war desorientiert. Trotzdem hat es ewig gedauert, bis wir die klare Diagnose Demenz hatten", erzählt ihre Tochter Sabine Stein.
Die ganze Persönlichkeit ändert sich
Demenz lässt unaufhaltsam immer mehr Hirnzellen absterben. Erinnerungen werden ausgelöscht, die Persönlichkeit verändert sich. Die Kranken finden sich zeitlich und räumlich nicht mehr zurecht. Sie werden inaktiv, hilflos und brauchen rund um die Uhr Betreuung. Demenzkranke können nicht mehr auf früheres Wissen zurückgreifen, viel Erlerntes verschwindet einfach - auch die eigene Biografie. Sie wissen am Ende nicht mehr, wer sie sind, erkennen ihre Liebsten nicht mehr. Neues überfordert die Kranken, die auch aggressiv werden können.
Eine Herausforderung auch für Angehörige
Für Angehörige ist das eine harte Belastung, weiß Sabine Jansen von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG). "Nach Schätzungen werden rund 60 Prozent der Demenzkranken zu Hause gepflegt, manchmal jahrelang. Das ist so kräftezehrend für die Angehörigen, dass sie oft selbst erkranken." Doch für viele Angehörige ist das Heim keine gute Alternative. Bei der ambulanten Pflege und in den Heimen gebe es Defizite. "Man erwartet Leute, die sich auskennen mit dem Krankheitsbild, aber das ist leider von der Ausbildung her oft nicht gegeben", sagt die DAlzG-Geschäftsführerin.
Wohngemeinschaften für Alzheimer-Patienten
Einen Ausweg bieten Wohngemeinschaften für Demenzkranke. Diese WGs sind beliebt, weil sie dem eigenen häuslichen Wohnumfeld ähneln. Dennoch handele es sich erst um ein "zartes Pflänzchen", der Bedarf sei riesig, erklärt Hanisch. Sabine Stein konnte ihre Mutter in einer solchen Demenz-WG in Köln unterbringen. Dort hat sie ihr eigenes Zimmer und ihre eigenen Möbel. "Es ist immer jemand da, der aufpasst. Auch nachts. Es ist die beste Alternativen zum eigenen Zuhause." Und das Zusammenleben bringt deutliche Vorteile: "Vor dem Umzug in die WG war meine Mutter ganz verstummt, jetzt erhält sie Impulse, wird aktiviert. Wenn sie Kartoffeln schälen will oder bügeln, dann darf sie das und dann tut sie das. Priorität haben die speziellen Bedürfnisse der Dementen."
Geistige Aktivität beugt vor
Da es keine Heilung gibt, ist Vorbeugung umso wichtiger. "Viele Studien haben belegt, dass ein hohes Bildungsniveau schützt, eine rege geistige Aktivität", erklärt Fink. Diabetes und Fettstoffwechsel-Erkrankungen gelten als Risikofaktoren. Und: "Regelmäßiger Sport und Bewegung ist ganz wichtig zur Vorbeugung." Die DAlzG hat den diesjährigen Welt-Alzheimer-Tag am 21. September in Deutschland unter das Motto "Gemeinschaft leben" gestellt, sagt Janssen, denn: "Wir wünschen uns, dass Kranke und Angehörige in der Mitte der Gesellschaft leben können, statt sich zu verkriechen und allein gelassen zu fühlen."
Bei meinem Vater (75) geht es vermutlich auch los. Er erzählt mir Dinge, die er schon Stunden vorher erzählt hat. Gestern erst war ich bei ihm zu Besuch, ich sollte helfen, Bilder bei Ebay einzustellen. Das hat er bis vor wenigen Monaten noch alleine gekonnt. Anschließend suchte er das Ladegerät für seine Fotocamera. Es gab zum guten Schluss Streit mit seiner Frau.
Als wir dann alles abgesucht hatten, befand sich das besagte Teil in seiner Schublade.
Dies sind nur Kleinigkeiten, doch es wird immer mehr. Ich habe versucht ihn zaghaft darauf anzusprechen, doch dann wird er sehr fahrig.
Es ist sehr schwierig, mit diesem Thema offensiv umzugehen
Sabine
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Einige meiner Stammpatienten leiden auch darunter. Es ist erschreckend, wie sich die Menschen im Laufe der Zeit verändern. Auch das Sprechen können sie verlernen. Eine Dame packt immer Päckchen mit Essensresten, schön mit Schleife und dann verstaut sie diese in Schubladen, Schränke, Briefkasten und so weiter. Ein Herr, ein echter Künstler übrigens, starrt nur noch vor sich hin und schreit. Es ist traurig mit ansehen zu müssen, wie sie sich selber verlieren. Diese Wohngruppen sind eine wirklich gute Sache, wenn es zu Hause nicht mehr geht. Da ich dort ja auch schon mal eingesetzt werde, kann ich verfolgen wie sich unsere Leutchen dort machen. Sie fühlen sich wirklich wohl, werden in ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen nicht eingeschränkt, sofern sie sich nicht gefährden. Es ist dort wie in einer großen Familie.
Die Mutter meiner Freundin ist mit 63 Jahren an Alzheimer erkrankt....innerhalb von zwei Jahren entwickelte sie sich zum Kleinkind. Es war damals erschreckend für uns alle zu sehen, wie eine resolute Bauersfrau, die ihr Leben lang kräftig mit angepackt hat und drei Töchter, davon eine von Geburt an geistig behindert, liebevoll versorgt hat, durch die Krankheit so rapide abgebaut hat
Maritas Mutti lebte zuhause, wurde von ihrem Mann und ihrer ältesten Tochter, deren Mann Arzt ist, versorgt.
Es fing damit an, daß sie mehrmals täglich große Mengen an Lebensmitteln eingekauft hat, weil sie nicht mehr wußte, daß die Einkäufe längst erledigt waren. Es endete damit, daß sie die Familienmitglieder teileweise nicht mehr erkannte.
Es war eine schwierige Zeit für alle - oftmals gefährdete sie sich selbst und ihre Familie durch ihre Handlungsweise - sie konnte nie alleine sein, mußte rund um die Uhr betreut werden
ein Schwager meines Mannes hatte auch Alzheimer es war so das er es sehr gut vor allen verstecken konnte bevor es offentsichlich wurde. Nach 2 Jahren ist er verstoben aber am Prostata Krebs