"Wer in Pension geht, hat es gut, er sagt adieu und nimmt den Hut und lässt zurück die ganze Firma, den Chef, die Mausi und die Irma, und auch das ganze Mobiliar, das ihm so lang Begleiter war.
Nun ist er frei, kann tun und lassen, was ihm erlauben seine Kassen. Er fährt nach Süden im April, nur einfach so, weil er es will. Und wenn das Klima ihm zu heiß, und er vermeiden will den Schweiß, dann fährt er halt zum Nordpol hin, wenn ihm die Kühle liegt im Sinn.
Nur Laune, Lust und Wetterlage bestimmen seine freien Tage. Bei Sonnenschein, da geht er baden, bräunt seine Brust, bräunt seine Waden, und ist damit ganz modisch schick, ist er auch um die Hüfte dick.
Bei Regen sitzt er im Café, schlürft irgendwas, manchmal auch Tee, und wühlt in Torten, Kuchenstücken, füllt damit alle Magenlücken, bis er dann müde ist und matt und bis zum Geht-nicht-mehr auch satt.
Wer in Pension ist, der hat's fein, er tut, was ihm grad fällt so ein, genießt das Leben, all die Stunden, in denen er sein Glück gefunden. Er schaut zurück und sagt: vorbei, er schaut nach vorn und sagt: juchhei, er freut sich nur an dem, was jetzt, vermeidet alles was ihn hetzt, schätzt Ruhe und Gelassenheit und strotzt nur vor Zufriedenheit. So lässt's sich's leben, froh und frei, was einmal kommt, ist einerlei. Er zählt das Glück im Augenblicke, ob groß, ob klein, ob dünn, ob dicke.
Wer in Pension, der weiß genau, was zählt ist immer himmelblau, und decken Wolken dieses zu, nur Ruhe, Ruhe, Ruhe, Ruh. Und früher als er sich's gedacht, das Himmelblau von neuem lacht. Was solls, das Leben, es ist Klasse, wenn voll ist die Pensionistenkasse." Verfasser unbekannt