Martin es ist schön, wenn du uns etwas von deiner Heimatstadt erzählst und zeigst. Bei einem Besuch bekommt man nur Bruchstüche zu sehen. Einfach die Zeit zu kurz. Aber wie Uschi sagt, solche Sachen aus vergangenen Zeiten haben etwas zu sagen. Ich als Handwerker und leidenschaftlicher Bastler, schaue mit einem besonderen Auge drauf. Mein Blick geht auch immer auf die Haustüre. Zeigt mir, wer da lebt, und wenn an einem Mietshaus nur eine Pflanze beim Eingang steht oder ein Kränzchen an der Türe hängt. Ich liebe die Details. Martin, unser Dank ist dir gewiß!Bild entfernt (keine Rechte)
ich liebe auch die alten Dinge, die schon eine lange Geschichte hinter sich haben und so einiges erzählen könnten. Obwohl damals vieles auch schon Industriell hergestellt wurde, war die Handwerkskunst doch noch mehr gefragt, als heute. Ich persönlich bin ein sogenannter Nostalgiker und ich umgebe mich auch gern mit Hausrat aus der guten alten Zeit Haustüren sind auch ein Thema für mich, es gibt in Berlin noch viele von den alten, gediegenen Bürgerhäusern, mit wunderbaren Hauseingangstüren.
Übrigens, Eiscreme ist meine erklärte Leib und Magenspeise, danke Uschi.
Von den Straßen-Brunnen-Pumpen gibt es in Berlin ca. 2000 an der Zahl, viele wurden irgendwann erneuert, von den schönen alten Schwengelpumpen gibt es aber nur noch wenige, einige davon funktionieren sogar.
Trinken sollte man das Brunnenwasser allerdings nicht, da das Grundwasser unter den Verkehrsstraßen direkt nach oben gepumpt wird. Ich habe selbst schon Leute gesehen, die ihre Autos an den Schwengelpumpen wuschen.
Das Wasser der Schwengelpumpen könnte somit stark nach Auto schmecken.
Das wäre doch bestimmt was für WETTEN DASS, "welche Automarke wurde am häufigsten an der Schwengelpumpe Nr. 58 gewaschen?". Da gibt es doch bestimmt den einen, oder anderen Feinschmecker, der das mal im ZDF erraten möchte.
Ich trinke dann doch lieber mal ein Bier!
Bild entfernt (keine Rechte)iese
Diese Schwengelpumpe befindet sich in der Nostitzstraße, Berlin-Kreuzberg.
Hallo Uschi, eine Berliner Weise ist zum Beispiel das unten angefügte nette Lied von Viktor de Kowa, im Zwiegespräch mit Grete Weiser.
Du beziehst dich aber sicherlich auf die Berliner Weisse.
Die obergärige Berliner Weisse wird aus Weizenmals und Gerste gebraut. Die Stammwürze beträgt ca. 8 % und der Alkoholgehalt ca. 2,8 Vol. Die Berliner Weisse ist säuerlich im Geschmack und dieses ist darauf zurückzuführen, weil sie nach der ersten üblichen Alkoholgärung zusätzlich noch eine 2. Milchsäuregärung durchmachen muss.
Die Berliner Weisse schmeckt und löscht am besten den Durst im Hochsommer. Um den säuerlichen Geschmack zu mildern, trinkt man sie im Allgemeinen mit einem Schuss Himbeersirup, oder Waldmeistersirup. Eigentlich schmeckt die Berliner Weisse in einer speziellen Trinkschale, mit Stiel, am besten, weil sich in so einer Schale das Aroma besser entwickelt, aber scheinbar sind den Wirten diese speziellen Berliner Weisse-Schalen zu teuer geworden.
Und nicht zu vergessen, man trinkt die Berliner Weisse mit einem Strohhalm.
Die Berliner Weisse ist als Marke geschützt, sie darf nur in Berlin gebraut werden. Der Himbeeren – oder Waldmeistersirup darf dagegen auch schon mal aus Bayern, oder woanders her kommen.
Aus einer solchen Schale hab ich mit Strohhalm die Berliner Weisse in Berlin-Friedrichshagen in einem "Biergarten" getrunken, das war im Juni 1961, ich war 17 Jahre "jung" und mit einer Freundin in Rüdersdorf in einer Jugendherberge im Urlaub, und da stand die Mauer noch nicht! Die Berliner Weisse hab ich als sehr gut schmeckendes, süßes Getränk in guter Erinnerung!
Also Martin, für einen echten Biertrinker ist das Limonade. Man spürt ja dann nach 6 Halbe nichts. Das war vor Jahren der Sonntägliche Frühschoppen. Normal hat das Bier 4,8% Bock liegt bei ~7% und Doppel-Bock bei ~12%. Da merkst auch das du etwas trinks! Hat sich aber gewaltig geändert, man säuft nicht mehr, man trinkt und genießt. Zu deiner Kreuzberger Schwengelpumpe, sie dürfte betriebsbereit sein. Wußstest du, das man sich in Berlin Gedanken gemacht hat (vor der Erfindung des Autos) wie man die vielen Pferdeäpfel bei steigendem Verkehr Herr werden kann? Gefiltert waren sie ja im Brunnenwasser. Drum waren damals die Berliner solche Prachtkerle.Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Blokker im Beitrag #23Also Martin, für einen echten Biertrinker ist das Limonade. Man spürt ja dann nach 6 Halbe nichts.
Dirk, die Berliner Weisse ist ein sommerliches Erfrischungsgetränk
Eventuell mal ein Tourist, aber kein Berliner, würde auf den Gedanken kommen, sich mit Berliner Weisse zu besaufen.
6 Halbe zum sonntäglichen Frühschoppen Dirk, da bist du doch bestimmt ständig auf die Toilette gerannt und hast von den Unterhaltungen am Stammtisch nur die Hälfte mitbekommen.
Hättest du z.B. nur Whisky, Wodka, oder Korn getrunken, das hätte bestimmt nicht so auf deine Blase gedrückt.
Die anfallenden Pferdeäppel hatten seit Urzeiten übrigens gar keine Chance ins Berliner Grundwasser zu gelangen. Berlin ist nämlich von jeher auch die Hauptstadt der Laubenpieper und deren Schrebergärten.
Alle Pferdeäppel wurden damals unverzüglich von tausenden Berliner Laubenpiepern von der Straße her weggesammelt und landeten letztendlich als Naturdünger auf die Gemüsebeete der Schrebergärten.
Da in deiner Heimat damals sicherlich auch viel mit Pferdemist gedüngt wurde, stellt sich mir natürlich die Frage, warum gerade aus den Berlinern solche Prachtkerle wurden
Am Pferdeappel kann es nicht gelegen haben, die kamen ja auch bei euch z.B. auf die Felder, unter das Gemüse.
Ich denke mal, Berlin war schon immer ein Anziehungspunkt für viele Volksgruppen, die Zugezogenen kamen aus Schlesien, aus Frankreich kamen die Hugenotten, aus Pommern kamen viele Stubenmädchen, Russen fanden auch ihr Domizil hier in Berlin und… und…
Ich bin jetzt davon überzeugt, die Mischung der Berliner Bevölkerung macht aus dem Berliner einen Prachtkerl.
Last, not least, die berühmte und einzigartige Berliner Luft hat natürlich auch ihren Anteil an den Berliner Prachtkerlen.
Der Märchenbrunnen, im Volkspark Friedrichshain, ist mit einer der schönsten in Berlin, dieser Brunnen ist gleichzeitig als Garten angelegt. Entworfen wurde dieser Brunnen vom Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann, eröffnet wurde die Gartenanlage, samt Brunnen, 1913. Leider sprudelte dort im Märchenbrunnen nicht eine Fontaine, aber wenigstens meine Mineralwasserflasche enttäuschte mich nicht, als ich sie öffnete.
Die Fotos vom Märchenbrunnen konnte ich in meinem vorigen Beitrag nicht einfügen, warum auch immer, keine Ahnung.
Übertrag
Der Märchenbrunnen, im Volkspark Friedrichshain, ist mit einer der schönsten in Berlin, dieser Brunnen ist gleichzeitig als Garten angelegt. Entworfen wurde dieser Brunnen vom Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann, eröffnet wurde die Gartenanlage, samt Brunnen, 1913. Leider sprudelte dort im Märchenbrunnen nicht eine Fontaine, aber wenigstens meine Mineralwasserflasche enttäuschte mich nicht, als ich sie öffnete.
Zitat von Traudel im Beitrag #22Aus einer solchen Schale hab ich mit Strohhalm die Berliner Weisse in Berlin-Friedrichshagen in einem "Biergarten" getrunken, das war im Juni 1961, ich war 17 Jahre "jung" und mit einer Freundin in Rüdersdorf in einer Jugendherberge im Urlaub, und da stand die Mauer noch nicht! Die Berliner Weisse hab ich als sehr gut schmeckendes, süßes Getränk in guter Erinnerung!
Im Müggelsee bei Friedrichshagen und im Kalksee bei Rüdersdorf bin ich auch schon einige Male geschwommen.
Traudel, wenn ich da mal wieder vorbei radle, dann mache ich Fotos und füge sie hier ein.
Lieber Martin, das mit den Pferdeäpfeln habe ich tatsächlich mal gelesen, das Andere war Kokolores. Aber früher wurde frischer Pferdemist in Frühbeeten gepackt, darüber eine Lage Humus. Durch die Gärung der Pferdeäpfel war das Frühbeet erwärmt. Das mit den Frühschoppen war tatsächlich so. In den Wirtshäuser gab es solche Blechringe um den Bierdeckel mit Druckknöpfen. 6 weiße für Bier und einen roten für Rauchwaren. Zigaretten etc. Aber eine Berliner Weisse als Erfrischungsgetränk kann ich mir gut vorstellen, zumal ja diese Mixgetränke der große Renner sind. Bier ist langsam etwas verpönt. Berlin ist heute Weltstadt und anziehungs Punkt, aber früher hat man zur Urbarmachung ja schon Menschen von überallher nach Berlin geholt. Das macht Weltoffen. Ich war mit meiner Frau in Berlin als man einem zur Kontrolle noch in den Hintern geschaut hat. Dann wollte sie mit mir nicht mehr hin. Wir sind aber später doch wieder hin. Ist ja immer eine Reise wert.