Die Grazer Biowissenschaftler Frank Medeo und Christoph Ruckenstuhl haben gemeinsam mit dem französischen Kollegen Guido Kroemer die Wirkung von regelmässigen Kaffeegenuss im Zusammenhang mit der Autophagie (eine Art Müllentsorgung der menschlichen Körperzellen) studiert. Da lese ich eben in einer Arbeit (Abstrakt in English bei: https://www.landesbioscience.com/journals/cc/article/28929/), dass schwarzer Kaffee sehr gute Wirkung bei diesem Selbstverdauungsprogramm zeigt. Bei normaler Milchzugabe (welche tierische Proteine, also Eiweißstoffe enthalten) wird dieses Ergebnis aber nicht erzielt. Also nur Schwarzen Kaffee geniessen oder mit Milch auf Pflanzenbasis (z.B. Mandel- oder Kokosmilch) mischen. Zu erwähnen wäre noch (und dies ist für mich wichtig!), dass dieser Effekt auch bei koffeinfreiem Kaffee funktioniert.
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Übrigens: In Deutschland und der Schweiz wird das Wort Kaffee vorwiegend auf der ersten Silbe (mit kurzem e) betont, während Österreich und Südtirol das Wortende Kaffee mit langem e bevorzugt. Es ist aber ein Trend - vermutlich durch die Werbung - feststellbar, dass man sich auch in Norddeutschland und der Schweiz schon manchmal auch der zweiten Variante bedient, da es mehr nach dem französischen café klingt.
Leider kriege ich den Kaffee schwarz nicht herunter. Zu bitter. Ich verwende Magermilchpulver. Das Meiste habe ich schon probiert. Mandelmilch wird der letzte Versuch sein, wenn ich sie den finde. Ansonsten werde ich wohl ungereinigt in die ewigen Jagdgründe eingehen.kkk
Zitat von ayvalik8 im Beitrag #3Leider kriege ich den Kaffee schwarz nicht herunter. Zu bitter.
Wenn mit BITTER eine der 5 Geschmacksrichtungen (bitter, süß, sauer, salzig und umami) - welche von der Zunge wahrgenommen werden – beim Kaffeegenuss gemeint ist, dann ist dies meist eine falsche Behandlung des Kaffees.
Meist sind eine oder mehrere Gründe die Ursachen dafür: ... die Bitterstoffe der Kaffebohnen wurden wegen zu fein eingestelltem Mahlgrad auch aufgelöst ... die Brühtemperatur war zu heiß (über 95 Grad Celsius) ... die Extraktionszeit (so nennt man die Kontaktdauer zwischen Wasser und Kaffeepulver) war zu lange ... bei der Kaffeemischung waren zu viele Bohnen – bzw. minderwertige – der Sorte Robusta dabei.
Wenn man diese Punkte beachtet, dann sollte auch ein ungesüßter und schwarzer Kaffee angenehm schmecken.
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Gutes Kaffeearoma *) erzielt man durch: 1. frisch geröstete Bohnen (gibt es nur direkt beim Röster oder im Internetversand), der in den Supermärkten ist leider immer schon "alt" (Transportweg und Lagerzeit beim Erzeuger und im Regal) 2. gefiltertes Wasser (einfaches Trinkwasserfilter genügt!) wirkt "Geschackswunder" und verhindert Kalkrückstände - probieren lohnt sich! 3. Sauberkeit bzw. regelmäßige Reinigung aller mit dem Kaffee in Kontakt kommenden Gegenständen (bes. auch Kaffemaschinen, wo Kalk- und Fettablagerungen entstehen.
*) dies habe ich von einem Barista (= Kaffeespezialist) gelernt.
Ein Lied mit diesem Dialekttext gibt es auch: "ein Schalerl Kaffee, hebt's Herzel in'd he!" auf deutsch: "eine Schale Kaffee, hebt das Herz in die Höhe (voller Freude!)"
Gerhard, es liegt an mir und nicht am Kaffee. Ich kann ja auch kein Bier trinken, weil zu bitter. Wein auch nicht, zu sauer. Ich weiss über Kaffee ziemlich gut Bescheid. Nie werde ich den feinen Geruch in meinem Elternhaus vergessen, wenn der grüne Kaffee geröstet wurde. Wir bekamen immer Riesendosen aus Blech mit grünem Kaffee von einem Direktimporteur. Es waren 4 Brüder und Freunde unserer Familie. Georg, Hans, Werner und Oskar. Jeder hat mir viel von seinem Wissen mitgegeben. Georg über Kaffee und Baumwolle, Hans über Literatur, Werner über Musik und Oskar über Bilder. Die Firma gibt es heute noch. Gebrüder Volkert in Winterthur. Die Brüder hiessen allerdings Reinhard. Wenn Du je nach Winterthur kommen solltest, besuch das Römerholz. Es sind da bessere Bilder als im Louvre. Entschuldigung, jetzt bin ich abgeschweift. Dein Artikel hat eben viele Erinnerungen geweckt.
ayvalik8 und andere Mitleser, entschuldigt bitte meine "Belehrungen".
Es stimmt, dass die Menschen unterschiedliche Geschmacksempfindungen haben. Als ich einmal einen Sommelierkurs besuchte, wurde uns ein Rotwein serviert und die Studenten sollten bestimmen, welche Früchte man dabei herausschmeckt. Einer sagte: Himbeeren, der andere Brombeeren, wieder jemand: Bananen usw. Am Schluss waren wir alle überrascht, denn der Spezialist hat alle unsere Antworten für richtig gewertet. Denn jeder Mensch hat eben andere Prioritäten, auch beim Geschmack. So ähnlich kann es auch beim Kaffee sein, denn wenn jemand einmal eine negative Erfahrung machte, dann ist man eben für später "gebrandmarkt".
Auch beim Bier ist es ähnlich: da spielen oft viele Faktoren eine Rolle, z.B. die Temperatur, was man vorher im Mund hatte usw. Für mich sind alle Biere bitter, welche als Pils mit herausragendem Hopfenanteil gebraut wurden. Das dunkle doppeltgemalzte Bier, mit dem starken Malzanteil schmeckt andererseits sehr süß. Ich trinke jeden Abend eine bestimmte Marke, welche nur 3,4 % Vol. Alkohol beinhaltet. Eigentlich ein "Frauenbier" - aber da lasse ich mich gerne auslachen. Beim Wein ist es wieder etwas anders: unter der Voraussetzung, dass die Qualität, das Alter, die Lagerung und die Trinktemperatur optimal sind, spielen eigentlich drei Hauptfaktoren eine Rolle: Alkoholgehalt, Restzucker und Säure. So schmeckt z.B. eine Trockenbeerenauslese oder ein Eiswein so süß wie ein Sirup, hat ja auch einen sehr großen Anteil an Restzucker. Im Weinglas kann man die Süße auch bei den Schlieren an der Glaswand erkennen, wo beim Schwenken der Wein langsam wie Öl nach unten gleitet.
Also: Bier und Kaffee ist per se nicht bitter und Wein auch nicht immer sauer. Aber ich möchte hier niemanden zum vermehrten Genuss dieser Flüssigkeiten verleiten, denn - wie schon Paracelsus sagte - auf die Dosierung (= Menge) kommt es an. Für mich sind dies alles Genuss- und keine Lebensmittel.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch noch auf den sog. Plazeboeffekt hinweisen, wo es bezüglich Voreingenommenheit manche Parallelen gibt. Es ist bekannt, dass bei solchen Tests (mit sog. Doppelblindversuch) oft fast der gleiche Prozentsatz an Patienten mit Pseudomedikamenten eine Besserung erfährt, wie solche, welche tatsächlich den Wirkstoff bekommen haben. Auch da ist oft die Erwartungshaltung ausschlaggebend und ich sage dazu immer: "Der Glaube hat eben geholfen". Grüße vom Gerhard