@Harald, diese gelungenen Aufnahmen sind. Nach vielen Jahren haben sie die Erlebnisse rund um die Montgolfiade in Warstein während eines Forentreffens wachgerufen.
Es war toll, die Akteure und das Geschehen mal ganz aus der Nähe betrachten zu können.
Interessant sind diese Ballonfahrten (Fliegen darf man da nicht sagen, sonst muss man in der anwesenden Gruppe eine Runde bezahlen"!!) .
Die Heißluftballons haben die (runden) Gasballons (meist mit dem teuren Helium gefüllt) *) fast völlig verdrängt, aber bei Weitstreckenwettbewerbe (oft mehrere Tage über 1000 km!) kann man sie noch sehen.
Da man eigentlich nur das Steigen und Fallen - bei Heißluftballons durch den Propangas-Brenner **) - beeinflussen kann, ist das absichtliche Lenken in gewünschte Richtungen kaum möglich. Jeder Heißluftballon hat aber ganz oben auch eine Art Klappe sowie seitlich Ventile, um bei Bedarf schneller etwas nach unten zu gelagen. Erfahrene Piloten können bezüglich gewünschter Fahrtrichtung doch einiges bewerkstelligen, denn der Wind kommt in verschiedenen Luftschichten oft nicht aus der selben Richtung und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und daher manchmal sogar zum Startplatz zurückkommen. Im Korb sind meist mehrere Gasflaschen vorhanden, trotzdem ist meist nach wenigen Stunden die Fahrt zu Ende. Leider sind die Brenner relativ laut, daher werden nun vielfach die leiseren sog. Kuhbrenner***) verwendet.
Zum Erwerb einer Fahrlizenz sind strenge Prüfungen vorgesehen, denn neben der richtigen Brennersteuerung sind genaue Kenntnisse der Wetterbedingungen erforderlich, denn bei schlechter Thermik u.a. kann der Ballon seitlich zusammengedrückt werden und so zum Absturz führen.
*) Wasserstoff wäre viel besser, da mehr Auftrieb entsteht, aber er ist brennbar - siehe Zeppelinkatastrophe "Hindenburg" in New York 1937 durch Blitzeinschlag.
**) Beim Gasballon geschieht das Steigen neben dem allgemeinen Auftrieb durch Abwerfen von Ballast (Sand oder Wasser), das Herunterkommen aber durch Ablassen mittels steuerbarem Ventil von etwas Gas aus der Ballonhülle. Die Hülle beim Gasballon muss besonders stark sein, da sich mit zunehmender Höhe der Gasinnendruck erhöht.
***) der Name kommt davon, damit bei geringer Fahrthöhe über Weiden die dort befindlichen Kühe nicht aufgeschreckt werden. Diese Brennerkonstruktion verfügt über keine Luftmischwendeln, hat daher auch Nachteile wegen Russbildung und niedrigerer Temperatur. Am Landeplatz in den Abendstunden wird diese "Sparflamme" ('Nachglühen' genannt) auch oft eingesetzt, um den Zuschauern ein optisches Spektakel der innen beleuchtenden - manchmal auch mit musikbegleitenden und drehenden - Ballons zu zeigen.
Nur für Interessierte: Durch das oftmalige Mitfahren möchte ich noch erwähnen, dass der Heißluftpilot in der Luft ständig per Funk mit seinem Begfleitfahrzeug in Verbindung ist und so die GPS-Koordinaten durchgeben kann und letzlich nach der Landung wieder abgeholt wird. Der zusammengerollte Ballon, Gondel, Brenner und Gasflaschen müssen wieder eingeladen und Passagiere mitgenommen werden.
Zum Start ist auch ein großer Ventilator erforderlich, welcher anfangs die Ballonhülle etwas aufbläst, erst dann kann der Gasbrenner seine Aufgabe übernehmen. Aus diesem Grund ist das Begleitfahrzeug oft auch mit einem Stromgenerator beladen.
Bei erstmaliger Ballonfahrt eines Passagiers ist natürlich am Ende auch eine feuchtfröhliche Verleihung eines "Adelstitels" (z.B. Baron von Köln oder Raubritter aus Bayern) mit Taufe vorgesehen, welchen man nicht vergessen darf. Wie schon im Beitrag #7 erwähnt, muss bei Nennung von "Flug" oder ähnlichem Wort der versammelten Adeligengruppe eine Runde "Taufwasser" (= Sekt) bezahlt werden.