Es ist leider traurig, dass durch verschiedene Umstände (Profitgier, Arbeitskräftemangel, vom Konsumenten geforderte niedrige Einkaufspreise) die Haltung unserer Nutztiere (vorwiegend, Rinder, Schweine und Geflügel) nichts mehr mit der natürlichen Umgebung zu tun hat. Wenn man dabei näher „hinter die Kulissen“ sieht, dann vergeht fast die eigene Lust auf den Fleischkonsum.
Milchproduktion: Da werden besondere Rassen benötigt, welche - nach jeweiliger Geburt - für zirka vier Jahre ein Maximum an Milch erzeugen. Die Besamung erfolgt künstlich, um nur gute Spermien aus sog. Samenbänke zu verwenden. Nimmt die Milchleistung ab, wird das Tier geschlachtet. Bei Großbetrieben mit Melkkarussell erfolgt die Aussortierung mittels Chip automatisch durch sog. Gangweichen, denn die Milchleistung wird von jedem Tier computermäßig erfasst. Die Kälber werden nach der Geburt sofort von der Mutter getrennt und der männliche Nachwuchs wegen „geringem Marktwert“ ins Ausland (meist Naher Osten) zur Fütterung und Schlachtung verkauft. Bei deren Transporte sterben wegen der schlechten Bedingungen schon einige Tiere. Es gibt aber auch die sog. Mutterkuhhaltung, wo der Landwirt nicht am Milchverkauf, sondern nur am späteren Jungrinderverkauf interessiert ist. Da bleiben die Kälber für einige Monate bei der Mutter und die weiblichen Kälber werden oft auch - mit eigenem Stier - zur Vermehrung herangezogen.
Fleischproduktion: Dafür gibt es auch eigene Rassen, wo beide Geschlechter bis zum Schlachtgewicht aufgezogen werden. Die Männchen werden meist kastriert und alle Tiere in Großfarmen sind für einige Zeit artgerecht auf der Weide. Etwas später werden diese Tiere (bes. in USA, S-Amerika und Australien) unter grauenhaften Bedingungen (Enge, stehen und liegen im eigenen Dreck) für weitere Monate mit Mastfutter versehen, um möglichst schnell das ideale Schlachtgewicht mit drei Jahren (Stiere: zwei) zu erreichen.
Es gibt aber auch sog. Zweitnutzungsrassen, welche sowohl für die Milch- als auch Fleischproduktion - allerdings nicht mit extremen Leistungen - verwendet werden.
Über massenhafte Schweine- und Geflügelhaltung folgt ein eigener Artikel.