Die moderne Gesellschaft hat viele Vorzüge – vor allem viele technische Entwicklungen erleichtern uns das Leben. Es gibt jedoch auch Nachteile: Durch viele Dinge, die wir nahezu täglich tun (oder nicht tun), verlieren wir wichtige Fähigkeiten.
Einkaufen in immer vollen Supermärkten
Erdbeeren im Winter oder Kiwis aus Neuseeland – in unseren Supermärkten bekommen wir zu jeder Zeit Obst, Gemüse und andere Lebensmittel aus der ganzen Welt. Dadurch wissen wir gar nicht mehr, was eigentlich bei uns wächst, und wann. Wir kennen unsere Umwelt und die Abläufe der Natur nicht– und brauchen einen Saisonkalender, um möglichst umweltfreundlich einzukaufen.
Seit den 80er-Jahren werden in Deutschland Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet. Das Problem: Die Konsument*innen verlassen sich auf dieses Datum, anstatt auf ihre Sinne und prüfen nicht einfach, ob etwas noch essbar ist. Ziemlich dumm, denn dadurch landen jedes Jahr tonnenweise Lebensmittel unnötigerweise im Müll.
Fertiggerichte und Junkfood essen
Wir haben wenig Zeit und sind außerdem ständig unterwegs. Oft kommt deswegen Fertigessen auf den Tisch – oder Nudeln mit Soße und andere unkomplizierte Gerichte, die schnell gehen. Die Kunst zu kochen lernen viele von uns gar nicht mehr.
Unser Bedürfnis nach schnellem Essen könnte darüber hinaus auch einen direkten Einfluss auf unser Gehirn haben – zumindest was Junkfood angeht. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die viel salz- und zuckerhaltiges Junkfood essen, in ihrer Lern- und Erinnerungsfähigkeit beeinträchtigt waren. Junkfood soll auch die Bildung von neuen Neuronen negativ beeinflussen.
Soziale Medien nutzen
Bild entfernt (keine Rechte) Soziale Medien können auch einen Einfluss auf Gedächtnisleistungen haben. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.de - LoboStudioHamburg)
Studien zu sozialen Medien gibt es viele: Sie sollen uns süchtig machen, die Wahrscheinlichkeit für Depressionen erhöhen und unserem Selbstbild schaden.
Eine Untersuchung aus dem Jahr 2013 kommt noch zu einem weiteren Schluss: Soziale Medien haben auch einen negativen Einfluss auf unsere Denkleistungen. Für die Studie sollten Student*innen soziale Netzwerke besuchen und anschließend Rechenaufgaben durchführen. Vor allem Proband*innen, die sich ihre eigenen Seiten in den sozialen Medien angesehen hatten, schnitten dabei schlecht ab.
Auch der ehemalige Facebook-Miteigentümer Sean Parker geht davon aus, dass soziale Medien eine negative Auswirkung auf unseren Verstand haben können: „Nur Gott weiß, was es mit den Gehirnen unserer Kinder anrichtet“, sagte Sean Parker in einer Podiumsdiskussion 2017.