Die Garten-Therapie gab es in ihren Grundzügen schon im alten Ägypten – und auch heute noch kann uns Gärtnern dabei helfen, zufriedener und gelassener zu werden. Wir erklären dir, wie das gelingt.
Während der Einschränkungen im öffentlichen Lebens während der letzten beiden Jahre wurde für viele Gartenbesitzer die eigene Grünfläche umso wichtiger – das hat eine Studie der Hochschule Geisenheim ergeben. Zudem waren befragte Garten-Besitzer:innen im Schnitt zufriedener als Menschen ohne Garten.
Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass Garten-Besitzer:innen im Schnitt wohlhabender sind. Doch das Comeback der Garten-Therapien lässt vermuten, dass Gärtnern tatsächlich glücklich macht und psychische Heilungsprozesse unterstützen kann. Auch nach Lockerungen kann der Garten einen wichtigen Teil unseres emotionalen Wohlbefindens darstellen. Wir nennen dir fünf Gründe dafür und geben dir Tipps, wie du auch ohne einen eigenen Garten glücklich werden kannst.
Tipp 1: Garten-Therapie dank Vitamin D
Bild entfernt (keine Rechte) Im Garten können wir unseren Vitamin-D-Speicher auffüllen. (Foto: CC0 / Pixabay / Valiphotos)
Die Befragung der Hochschule Geisenheim hat auch ergeben, dass Gartenbesitzer:innen im Schnitt doppelt so viel Zeit im Freien verbringen wie Menschen ohne Garten. Das macht Gärtner:innen noch nicht zwangsläufig glücklicher oder die Garten-Therapie zum Allheilmittel. Allerdings gibt es Hinweise für einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und der psychischen Gesundheit: Bei depressiven Personen ist er oft sehr niedrig. Zudem kann eine Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels offenbar Symptome der Depression lindern oder das Risiko reduzieren, an einer solchen zu erkranken.
Vitamin D produziert unser Körper überwiegend mithilfe von UV-B Strahlung aus dem Sonnenlicht. Um über ausreichend Vitamin D zu verfügen, sollten wir uns täglich im Freien aufhalten. Ein Garten bietet dafür eine gute Möglichkeit.
Tipp 2: Bewegung in der Garten-Therapie
Im Garten gibt es immer viel zu tun. Bei der Gartenarbeit beanspruchen wir unseren ganzen Körper auf vielfältige Weise – meistens nicht sehr stark, aber dafür über einen langen Zeitraum. Für Menschen, die sich im Alltag eher weniger bewegen, ist die Garten-Therapie deshalb ein guter Ausgleich. Zudem zeigen Studien, dass Bewegung die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden erhöht.
Tipp 3: Achtsamkeit und Entschleunigung
Bild entfernt (keine Rechte) Deinen Garten kannst du mit allen Sinnen erleben. (Foto: CC0 / Pixabay / Lynniet17)
Der Garten lässt sich sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken – wir erfahren ihn mit allen Sinnen. Wissenschaftlich lässt sich vermutlich schwer ergründen, ob und wie Garten-Therapie dadurch glücklich macht. Die Erfahrung mit allen Sinnen erleichtert es jedoch, Achtsamkeit zu lernen und sich ganz auf eine Sache zu konzentrieren.
Greife beispielsweise in die Erde. Du siehst ihre Farbe und dass sie mit Steinchen und Wurzeln durchsetzt ist. Du spürst sie kühl und feucht auf deiner Haut und riechst ihr tiefes Aroma. Währenddessen zwitschern um dich herum Vögel und Blätter rascheln im Wind.
Zusammen mit wiederholten einfachen Bewegungen (zum Beispiel beim Einpflanzen von Setzlingen) kann Gartenarbeit dadurch meditativ wirken. Zudem verlaufen Prozesse in der Pflanzenwelt eher langsam und wiederholen sich Jahr für Jahr – auch das kann Gärtner:innen helfen, ihr Leben zu entschleunigen und Stress zu reduzieren.