Jede Zeit und Kultur hat ihre eigenen Rituale und Bräuche. Doch wenn du denkst, Menschen seien früher weniger exzentrisch gewesen als heute, dann liegst du falsch. Bereits unseren Vorfahren hat man den ein oder anderen Floh ins Ohr gesetzt.
Einige dieser „Flöhe“ waren für ihre Anwender harmlos, bei den meisten hieß es allerdings, dass Vorsicht geboten ist. Aber wie auch immer: Heute sind sie für die meisten von uns schlicht unvorstellbar.
Wir zeigen dir 12 Beispiele dafür, welch skurrile Dinge man in früheren Jahrhunderten für normal hielt.
Menschliche Wecker
Sogenannte „Aufwecker“ existierten von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre. Ihr Job war es, die Fabrikarbeiter aufzuwecken, deren Tag stets sehr früh begann. Dazu nutzten sie Stöcke, um an die Fenster zu klopfen, oder dünne Blasrohre, mit denen sie Erbsen gegen die Fensterscheiben schossen. Es ist unklar, wer die Aufwecker selbst weckte, aber es gibt die Theorie, dass diese bis in die Morgenstunden wach blieben und erst nach verrichteter Arbeit schlafen gingen. Bild entfernt (keine Rechte)
Jungskleider
Vom 16. Jahrhundert bis etwa um 1920 war es üblich, dass Jungs bis zu einem gewissen Alter auch Kleider trugen. Ein Hauptgrund dafür waren sicherlich die hohen Kosten für Kleidung. Das Nähen von Kleidern war einfacher und die Kinder konnten besser in sie hineinwachsen. So brauchte man seinem Kind nicht alle paar Monate neue Hosen zu kaufen, weil die alten nicht mehr passten. Diese Tradition machte auch vor adligen Familien nicht halt. Alexei, der Sohn des russischen Kaisers Nikolaus II. (ganz rechts im Bild), trug ein Kleid, das dem seiner Schwestern ähnelte. Bild entfernt (keine Rechte)
Heroin als Hustenmedizin
Überraschenderweise galt Heroin vor rund 100 Jahren als harmlose Alternative zu Morphin und wurde in Apotheken als Mittel gegen Husten verkauft. Es wurde aufgrund seiner geringeren Nebenwirkungen sogar bei Kindern angewendet. In den 1920ern stellte man dann jedoch fest, dass Heroin in der Leber zu Morphin umgewandelt wird, und verbot es. In Deutschland geschah dies erst im Jahre 1971. Auch der Vorläufer von Chrystal Meth war in den 1940er Jahren in Deutschland in Apotheken frei erhältlich. Bild entfernt (keine Rechte)
Badekarren
Im Gegensatz zu heute war es den Menschen im 18. und 19. Jahrhundert nicht gestattet, einfach so am Strand ins Wasser zu gehen. Sie mussten dafür spezielle Badekarren benutzen, die wie kleine Strandhäuschen aussahen. Die Karren wurden ins Wasser gefahren und die Badenden, meist in Ganzkörperanzügen, konnten, ohne beobachtet zu werden, ins Wasser gleiten und schwimmen. Die Badekarren der Frauen wurden dabei in gebührendem Abstand zu denen der Männer aufgestellt. Bild entfernt (keine Rechte)