Hallo, war Heute wieder erstaunt und freudig überzeugt das ich alles richtig gemacht habe und nach Schweden gezogen bin! Heute war Weihnachtsmarkt in unserem kleinen Dalarö mit 2000 Einwohnern im Winter und 10 mal so vielen Touristen im Sommer. Als Rollifahrer denkt man sich ja wie das nun wieder wird mit Leuten die einen peinlich übersehen oder Vollpfosten die einfach nicht kapieren das sie nur dumm im Weg rumstehen und keinen Schritt beiseite gehen wenn man ihnen nicht in die Hacken fährt. Hier alles ganz anders... man wird als vollwertiger Mensch behandelt, und das auch von Kindern und Jugendlichen, es guckt keiner peinlich an dir vorbei und es geht jeder von selbst aus dem Weg wenn er sieht das man da gerade nicht durch kommt... wennman nicht gesehen wird entschuldigt man sich 10 mal und schafft Platz... Gespräche handeln sich nicht um den Rolli oder die Krankheit sondern um normale alltägliche Themen. Im Supermarkt braucht man sich nicht den Arsch verrenken um oben was aus dem Regal zu kriegen... jeder langt da selbstverständlich hin wenn er es mitbekommt... sonst sagt man kurz bescheid... kein Problem at all! Alles in allem eine Gesellschaft die aufeinander achtet und hilft wo es geht... selbstverständlich!
ich denke, das ist nur so ein Gefühl,das mit der Zeit vergeht, das man denkt "alle glotzen einen an" für schweden kann ich da allerdings nicht reden, so weit nördlich hab ichs noch nie geschafft obwohl skandinavien ganz oben auf der Wunschliste von mir und meiner Frau steht. in swinemünde, wo wir oft sind ,und auch viele skandinavier (es gibt dort eine direkte Fähre nach schweden) haben wir die skandinavier aber als freundliche ,aufgeschlossene Menschen kennengelernt.(ob Schwede ,Norweger, Däne, Lappen)vermag ich nicht zu unterscheiden. ich habe auch schon mal einen österreicher ,der so richtig seinen Dialekt ausgelebt hat für einen Norweger oä. gehalten und der war dann gar nicht entzückt, das ich als deutscher ihm mit meinem Schulenglisch geantwortet hatte.
so wenig Lust wie heute. hatte ich zuletzt gestern
Dem ist so, die Skandinavier waren die ersten mit Gesetzen und Regeln zur Barrierefreiheit da kannte man in D das Wort noch gar nicht... wenns z.B. anner Tanke nur eine Toilette gab, dann war die aber behindertengerecht... manchmal sieht das Ganze etwas improvisiert aus, z.B. Rampen, aber wie alles hier hat das in erster Linie zu funktionieren... und das tut es dann auch, Optik ist erstmal wurscht! Österreicher kenne ich nur als nett und hilfsbereit wenns um unsere Kohle geht als Touristen... ansonsten oft "Bauern" ... ist jedenfalls meine Erfahrung... wie immer... Ausnahmen bestätigen die Regel! Jedenfalls komme ich hier besser klar als Rollifahrer als in D, auch wenn ich aus dem gewohnten Umfeld raus komme!
in Deutschland ist nicht alles barrierefrei, das stimmt. Aber ich habe nicht das Gefühl dass man mich anglotzt oder bemitleidet. Etwas anders sieht es bei im Gesicht Entstellten aus, oder mehrfach Amputierten. Da wird schon mal weggeguckt oder getuschelt und man spürt das Mitleid. Mir tun diese behinderten Menschen auch leid. Trotzdem grüße ich jeden Rollstuhlfahrer, so wie es unter Motorradfahren üblich ist und versuche eine kleine Konversation zu beginnen, soweit möglich. In überfüllte Geschäfte/Märkte/Plätze rolle ich nicht. Ansonsten wird mir überall gerne geholfen oder mir wird Hilfe angeboten. In Behörden/Banken werde ich sehr zuvorkommend behandelt. Unser Krankenkassensystem ist gut, zugegeben man sollte selbst gut informiert sein und man sollte ein bisschen gebildet sein ... dann bekommt man fast Alles. Wer diesbezüglich externe Hilfe benötigt findet dafür genügend Anlaufstellen. Wenn ich durch unseren Ort rolle quatscht mich keiner primär auf meinen Rolli an oder warum ich darin hocke. Wenn es ein nettes, sympathisches Gespräch wird erwähne ich es aber. Anders sieht es bei älteren Menschen aus, da stehen die Gespräche über Krankheiten oder Wehwehchen tatsächlich im Vordergrund. Aber da ich mich gerne unterhalte stellt dass für mich kein Problem dar. Der Winter könnte für mich etwas schneereicher sein, zumindest in der Weihnachtszeit. Das ist zumindest in der Kölner Bucht ein Manko.