Mehr als 30 % aller Fehldiagnosen haben schwerwiegende Folgen für die Patienten. Doch nicht nur Ärzte können Fehler machen, die dazu führen, dass Untersuchungen und Tests unzuverlässige Ergebnisse bringen. Auch Patienten sollten auf das achten, was sie unmittelbar vor einem Arzttermin machen. Denn was im ersten Moment harmlos erscheint, kann die Untersuchung sowie die Ergebnisse beeinflussen und den Arzt so eine falsche Diagnose stellen lassen.
1.) Maniküre vor einem Hautarztbesuch durchführen lassen
Nägel sagen mehr als tausend Worte – zumindest deinem Hautarzt. Denn deine Nägel können so einiges über deine Gesundheit aussagen. Damit dein Arzt dich gründlich untersuchen und eine zuverlässige Diagnose stellen kann, ist es also wichtig, dass er den wirklichen Zustand deiner Nägel erkennen kann. Eine Maniküre, bei der die Nägel mit Nagellack überdeckt werden, kann dazu führen, dass dem Arzt wichtige Hinweise über die tatsächliche Ursache deiner gesundheitlichen Beschwerden verloren gehen. Daher sollte eine Maniküre besser erst nach dem Hautarztbesuch durchgeführt werden.
2.) Internet vor einem Augenarzttermin nutzen
Lässt man seine Augen für die Arbeit oder die Fahrschule testen, hofft man auf bestmögliche Ergebnisse. Wer jedoch vor der Untersuchung zu lange im Internet surft und auf PC, Smartphone & Co. starrt, belastet seine Augen stark. Das führt unter anderem zu brennenden Augen oder einer verschwommenen Sicht (hier erfährst du 10 weitere Ursachen für verschwommenes Sehen). Die Beschwerden sind zwar nur temporär, beeinflussen jedoch das Testergebnis. Die technischen Geräte sollten daher bereits einige Stunden vor der Untersuchung weggelegt werden.
3.) Deodorant vor einer Mammografie verwenden
Herkömmliches Deodorant enthält metallische Substanzen – etwa Aluminiumsalze. Wird das Deodorant vor einer Mammografie großzügig unter den Achseln aufgetragen, ist es möglich, dass diese Aluminiumsalze auf dem Monitor sichtbar werden und vom Arzt mit Verkalkungen verwechselt werden. Da Verkalkungen ein frühes Anzeichen von Brustkrebs darstellen, ist es sinnvoll, vor dem Arztbesuch auf Deodorant zu verzichten, um dir eine derart fatale Fehldiagnose zu ersparen.
4.) Tampons vor einem PAP-Abstrich verwenden
Der PAP-Abstrich ist die wichtigste Untersuchung, um eine Krebserkrankung der Gebärmutter frühzeitig zu erkennen und effektiv behandeln zu können. Nicht ohne Grund wird empfohlen, ihn etwa alle zwei Jahre zu wiederholen. Damit das Ergebnis jedoch zuverlässig ist, sollte ab etwa zwei Tagen vor dem Arzttermin auf Tampons, Cremes und Gleitmittel verzichtet werden. Denn der Genitalbereich der Frau ist sehr empfindlich und reagiert demnach stark auf äußere Faktoren, die die Ergebnisse verfälschen könnten.
5.) Flüssigkeitsmangel vor einem Urintest aufweisen
Urin besteht zu 99 % aus Wasser und zu 1 % aus Harnsäure, Ammoniak, Hormonen und anderen Substanzen. Die Konzentration der zu analysierenden Stoffe ist dementsprechend sehr gering. Für ein zuverlässiges Ergebnis benötigt es also eine ausreichende Menge der Probe. Wer vor dem Arztbesuch jedoch nicht genug getrunken hat, wird Probleme dabei haben, genug Urin zu produzieren, um eine eindeutige Analyse zu gewährleisten. Daher sollte unbedingt darauf geachtet werden, vor dem Arzttermin genügend zu trinken.