Acht Stunden – oder doch weniger? In einem Interview erklärt der Mediziner Emmanuel Mignot, dass er von allgemeinen Schlafempfehlungen nichts hält, warum Männer mehr schlafen als Frauen und weshalb Menschen auch nachts ruhig eine Stunde wach sein könnten.
Wie viel Schlaf ein Menschen braucht, lässt sich laut dem Neurowissenschaftler Emmanuel Mignot allgemein nicht festlegen. In einem Interview mit dem Spiegel erklärt er, dass es sogar „sehr gefährlich“ sei, pauschale Anweisungen zu geben. Jeder Mensch brauche eine „unterschiedliche Menge Schlaf“. Wer versuche, sich zu acht Stunden zu zwingen, obwohl man so viel Schlaf nicht brauche, dem werde es nicht gelingen, so Mignot. Stattdessen werde die Person „nervös deswegen, verkrampft und gerät über kurz oder lang in die Schlaflosigkeit.“
Es könne laut dem Wissenschaftler aber festgehalten werden, dass Männer tendenziell mehr schlafen als Frauen. Ein Grund dafür sei, dass Männer öfter als Frauen an Schlafapnoe leiden – also an einer Erkrankung, bei der während des Schlafs die Atmung wiederholt kurzzeitig aussetzt. Laut Mignot erleben zwei Drittel der Männer über 40 im Schlaf etwa 15 Aussetzer pro Stunde.